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Coach&Coach: Das GROWTH Mindset

14. Januar 2022

Stillstand muss nicht sein! Wir können bis zu unserem Tod lernen und auch Dinge, die wir nicht zu hoffen gewagt haben, erreichen. Möglich wird dies durch das GROWTH Mindset, auf deutsch auch dynamisches Selbstbild genannt. Was es damit auf sich hat, und wie es sich vom Gegenteil, dem FIXED Mindset oder statischem Selbstbild, unterscheidet, diskutieren Jan Gustav Franke und ich in dieser Episode von Coach&Coach.

Dieses Thema wurde uns von einem treuen Hörer angetragen. Wenn ihr auch Anregungen oder Wünsche für zukünftige Folgen habt, kontaktiert uns gerne unter bjoern@bjoernbobach.de oder kontakt@jangustavfranke.de.

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Hier die Transkription des Podcast:

Jan
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Coach und Coach heute mit einem sehr interessanten Thema, zumindest aus unserer Sicht, nämlich dem Thema Growth Mindset und mit dabei ist wie immer der Björn Bobach.

Björn
Hallo Jan!

Jan
Ja, das Thema Growth Mindset ist uns angetragen worden von einem Hörerwunsch und gleichzeitig kam in dem Zusammenhang auch jüngst noch ein Artikel im Spektrum raus zum Thema dynamisches Selbstbild und statisches Selbstbild. Und das passte sehr gut zusammen. Da haben wir gedacht Machen wir doch mal die Folge und wollen uns heute darüber unterhalten. Was ist denn überhaupt das Große? Meint Seth. Was unterscheidet es vom Mindset und wie entsteht es? Und was kann man damit tun? Warum ist es überhaupt wichtig? All diesen Punkten wollen wir uns heute mal widmen. Björn, hast du zum Einstieg eine Assoziation oder eine Idee, einen Gedanken?

Björn
Ich glaube grundsätzlich, bevor wir uns jetzt damit beschäftigen, was das überhaupt ist, kann man vorweg ja schon sagen, dass keiner das eine oder das andere ist, sondern dass wir etwas dazwischen sind. Das ist also jeder in bestimmten Situationen eher zur einen oder anderen Seite neigt. Ich finde das deswegen so spannend, weil man das. Das ist ja wie eine Umprogrammierung im Hirn. Da kommen wir ja dann auch später noch mal zu. Und dass man das in jedem Alter machen kann. Grundsteine dafür werden zwar relativ früh schon gelegt in der Persönlichkeitsentwicklung, aber egal wie alt man ist, man kann sich da quasi jederzeit um konditionieren und zu einem anderen Selbstverständnis oder einem anderen Selbstbild finden. Aber vielleicht fangen wir damit an, was das überhaupt ist, was ein Growth Mindset überhaupt ist oder wie es dann auf Deutsch heißt Es heißt, ein dynamisches Selbstbild magst du ja gerne.

Jan
Also wenn wir darüber sprechen, was ein Goldmünze ist, dann können wir auch sozusagen damit starten, was ein Fixum ist, nämlich genau das Gegenteil. Und das ist ein Mindset, eine Einstellung, in der ich davon ausgehe, dass ich statisch bin in dem, was ich kann, was ich tue, was ich mag. Soll heißen, zum Beispiel die Einstellung, dass ich schlecht in Mathe bin und dass daran auch nichts verfügbar ist. Und wenn wir da gerade drüber sprechen, dann kommt mir auch keine Assoziation. Und zwar ich war in der Schule, in der siebten, achten Klasse. Super, super schlecht, in Mathe richtig schlecht und meine damalige Klassenlehrerin hat meiner Mutter auch angeraten, mich mal lieber vom Gymnasium zu nehmen, weil das gibt sowieso nix und meine Mutter, rebellisch wie sie ist, hat sich dann dagegen entschieden. Und interessanterweise, ich meine das war in der zehnten Klasse kam. Dann bekam ich einen neuen Mathelehrer und da sind wir wieder beim Zuhörer Empfänger Modell. Frag mich nicht warum. Bei dem habe ich es immer verstanden, verstanden was er wollte, wie es funktioniert und so weiter und so fort.

Jan
Und der sagte dann zu mir Jan, in dir steckt ein Mathe Genie.

Björn
Ob das so ist oder nicht.

Jan
Dazu will ich mir gar kein Urteil erlauben. Aber Ende vom Lied war, dass ich quasi ab dann eigentlich wirklich immer sehr sehr gute Noten in Mathe hatte und auch die Sache wirklich durchdrungen hat und auch Spaß daran hatte. Und faktisch hatte sich ja nichts verändert. Es hat sich ja, ich bin ja nicht über Nacht schlauer geworden. Ich habe einen anderen Lehrer bekommen, der für den anderen Zugang hatte, aber was mich definitiv geärgert hat, geändert hat, ist die Selbstwahrnehmung davon, dass ich es doch kann, dass man mir das zutraut, dass ich es mir selbst zutraue und dass ich mit Fleiß etwas daran ändern kann. Das ist, glaube ich, der ganz wesentliche Punkt, wenn man davon spricht. Was ist der Unterschied zwischen einem Fix und dem mein Mindset beim statischen bzw. dynamischen Selbstbild, dass man Dinge verändern kann, wenn ich scheitere, ist die Frage Sage ich Ich scheitert, weil ich einfach weil ich es einfach nicht kann, weil ich nicht begabt bin, weil ich keine Fähigkeiten habe? Oder ist die Sache vielleicht deshalb gescheitert, weil ich eventuell mich nicht optimal vorbereitet habe?

Jan
Und hätte ich mit einer anderen Vorbereitung zum Ziel kommen können? Oder auch die Frage Mit welcher Vorbereitung kann ich denn zum Ziel kommen und mich so darauf darauf präparieren, dass es dann klappt? Letzten Endes. Das ist glaube ich, ein ganz wesentlicher Unterschied, ob man sagt, es ist wie es ist und daran ist nichts zu ändern. Oder ich kann es verändern und gestalten.

Björn
Hmmm, spannend. Ich habe eine ähnliche Geschichte, allerdings nicht mit Mathe. Bei mir war es die Rechtschreibung. Ja, ja und ich hatte dann auch eine Lehrerin alter Schule, sage ich mal, die mich auch quasi deswegen völlig abgeschrieben hatte. In der vierten, in der fünften, sechsten Klasse war das. Und und damit kommen wir jetzt schon eigentlich das es eigentlich eine spannende Geschichte, aber da kommen wir schon dazu, wieso was eigentlich entsteht. Also wie solche Bilder von einem selbst entstehen oder so eine Herangehensweise. Ich habe dann eine Arbeit geschrieben, ein Diktat und siehe da, da habe ich ganz wenig Fehler gemacht. Das hätte man ja jetzt auch positiv nutzen können. Zur Bestärkung: “Siehste, was hast du denn anders gemacht?” Wie hast du dich denn da jetzt drauf vorbereitet? Wie war denn der Weg zu dem besseren Ergebnis? Hat sie aber nicht gemacht, sondern sie hat das Ergebnis in Frage gestellt und mir also unterstellt, ich muss ja geschummelt haben, weil ich kann das ja eigentlich nicht.

Jan
Das ist hart.

Björn
Das war hart. Genau. Und als Kind habe ich das natürlich unglaublich. Also das hat eingeschlagen wie eine Bombe. In dem Moment, wo ich dachte Jetzt machst du’s mal richtig, und jetzt wird das auch nicht honoriert. Also das hat schon ganz viel dazu geführt, dass ich eigentlich mein Leben lang immer dachte Rechtschreibung kann ich nicht. Das ist auch tatsächlich immer noch so ein Ding, wo ich lieber Leute drüber gucken lasse, weil das ist einfach meine Schwäche, so ein bisschen. Aber diese Reaktion von dieser Lehrerin war natürlich war natürlich Öl ins Feuer und spannenderweise hatte das auch Auswirkungen auf alle anderen schulischen Leistungen, weil dadurch dachte ich natürlich ja, Schule ist nicht so mein Ding. Und bei mir hat es dann auch eine krasse Änderung durch eine andere Lehrerin gegeben, die dann Klassenlehrerin wurde, die mit ganz klein. Also rückblickend verstehe ich, was da, was sie da gemacht hat, also mit so ganz kleinen Impulsen und totale Fokussierung auf Lernen und wie man lernt und dann die Erfolge dann auch feiern hat die aus mir einen guten Schüler gemacht im Endeffekt.

Björn
Also das war war ganz spannend und interessant. Wir haben uns das ja vorher nicht erzählt, dass wir da so eine Parallele haben. Also vielleicht kann man zusammenfassen. Dass ein dynamisches Selbstbild, also ein Growth Mindset ist das Endergebnis erst mal egal. Da geht es um den Weg dahin. Da geht es darum, wie bin ich dahin gekommen? Wie habe ich das Ziel erreicht? Was habe ich auf dem Weg gelernt? Das ist das ganz Wichtige. Und das Fixed Mindset oder ein statisches Selbstbild konzentriert sich fast immer nur auf das Ergebnis. Und damit bei Misserfolgen haut es dann auch doppelt rein, weil dann sagt man sich selbst Ja, haste wieder nicht hingekriegt, kannst du nicht, wird nie besser werden. Anstatt zu schauen, wie man auf dem Weg dahin etwas optimieren kann, kann man so zusammenfassen.

Jan
Ich denke schon. Das ist glaube ich allumfassend ein allumfassendes Thema. Aber das bringt schon auf den Punkt. Jemand hat mal gesagt Ich weiß gar nicht mehr, woher das kommt. Aber Fleiß schlägt Talent. Man ist viel dran. Also ich kann unheimlich talentiert sein für ein bestimmtes Thema, wenn ich mich gar nicht darum kümmere, meistens. Trotzdem finde ich, dass ich damit erfolgreich werde und andersherum. Selbst wenn ich für mich etwas vielleicht nicht in die Wiege gelegt ist. Oder ich meine, es ist mir nicht in die Wiege gelegt und ich bin aber auch schon fleißig dabei und über und über und über. Dann ist im Prinzip auch eine Entwicklung möglich. Und das hat aber auch damit zu tun, ob ich selbst daran glaube, dass ich mich da entwickeln kann oder nicht in dem Zusammenhang. Aber das ist genau der Punkt. Und damit einher gehen natürlich auch ein paar unterschiedliche Sachen. Das eine ist also die Überzeugung, ob ich mich da entwickeln kann oder nicht. Das andere ist aber auch, was das für mich heißt.

Jan
Also wenn ich daran glaube, dass meine Fähigkeiten dadurch limitiert sind, was ich für ein Talent habe, was mir so von der Natur gegeben ist, dann probiere ich vielleicht auch manche Sachen gar nicht aus. Und wenn ich aber sage ich. Ich glaube daran, dass ich mich entwickeln kann, dass ich in allen Bereichen auch Fähigkeiten entwickeln kann, dann werde ich vielleicht auch noch etwas neugieriger, neue Dinge auszuprobieren, mal was ganz anderes zu machen. Auch die Scham davor zu verlieren, vielleicht auch mal zu scheitern. Also haben wir alle nicht laufen gelernt als Menschen, weil wir von Anfang an aufgestanden sind und losgelaufen sind, sondern wir sind ganz oft hingefallen und immer wieder trainiert, aufzustehen und weiterzugehen. Und es hat dann immer besser geklappt. Und genau das ist natürlich auch mit vielen anderen Dingen, dass es einfach dazugehört, Fehler zu machen und man nur über diese Fehler lernt. Und wenn man dann immer dabei bleibt und immer weiter fleißig trainiert und übt, dann kann es sich auch dementsprechend entwickeln. Und das ist ein ganz großer Unterschied.

Björn
Nils Hast du gerade laufen lernen angesprochen? Ich möchte noch ein anderes Beispiel gerne aufführen, das ja auch in diesem Spektrum Artikel, den du eben erwähnt hast, zitiert wurde bzw. besprochen wurde. Und das ist ein Kind malt ein Bild. Und wie reagiert man auf das Bild, das das Kind gemalt hat? Und in dem Artikel wird halt beschrieben, dass sehr wahrscheinlich der Großteil der Menschen, wenn sie das Bild vom Kind gezeigt kriegen, sagen man was für ein tolles Bild, bist du talentiert? Du hast ja ein ganz großes Talent und der Artikel sagt Das ist im Prinzip die Saat für ein statisches Selbstbild, für ein fixed mindset. Das Kind lernt ganz früh schon. Ich muss ein tolles Ergebnis abliefern. Ich muss also hinterher hören Toll, hast das gemacht, bist du begabt? Und das Spannende ist ja eigentlich möchte man ja, wenn man einem Kind so was sagt, genau das Gegenteil. Man möchte ja, dass den Selbstwert des Kindes steigern. Tut man vielleicht auch. Aber was man in dem Moment nicht tut, ist, dem Kind zu zeigen, dass der Prozess zur Entstehung des Bildes eigentlich viel, viel wesentlicher ist.

Björn
Und der Artikel empfiehlt dann halt, dass man sagt Wie hast du denn das gemalt? Womit hast du angefangen, dass man honoriert, dass das Kind viel Zeit da reingesteckt hat, weil nur so eigentlich eine Haltung entsteht, dass der der Prozess, etwas zu schaffen oder etwas zu lernen oder was auch immer eigentlich das Wertvolle ist, weil auch da die Rückschläge, wie du es gerade gesagt hast, was hat nicht gut funktioniert? Vielleicht ein Beispiel von einem Bild, das ein Kind meint Warum ist der Kreis nicht rund geworden? Oder wie hast du es geschafft, dass die Noten Kreis malen? Ist aber auch hart, weil er Ja genau. Wie hast du es geschafft, dass die Kreise so rund sind? Also das sind die. Womit hast du dir da geholfen? Oder solche Geschichten? Viel eher bei Kindern fördern können, dass sie mit Rückschlägen besser umgehen können und dass sie viel mehr Freude am Prozess haben. Jetzt betrifft das aber ja auch viele Erwachsene. Jetzt also wir Erwachsene malen in der Regel keine Bilder oder selten sagen wir so also die Anzahl der Fans oder Maler ist vielleicht dann dann schön, aber wir Erwachsene erleben ja solche Situationen auch.

Björn
Also ich habe da jetzt spontan. Das Bild des Konzerns im Kopf, wo es ganz viele KPIs gibt und wo am Ende eines Quartals oder eines Monats eigentlich immer nur geguckt wird wie hast du denn deine deine Ergebnisse erreicht? Hast du genug Umsatz gemacht, Kunden akquiriert oder oder oder. Und da haben wir dann die genau gleiche Situation nur im Erwachsenenalter. Das dadurch, dass ich dann nur auf das konzentriert wird vielleicht aus Unternehmenssicht ja auch größtenteils nachvollziehbar. Wir aber auch verhindern, dass Mitarbeiter sich weiterentwickeln können und auch mutig werden, vielleicht mal neue Wege auszuprobieren.

Jan
Ja, also ich meine, da kommt man natürlich jetzt auch in diesem Bereich Organisationsentwicklung und Unternehmensführung rein. Auch da ist glaube ich aktuell sehr, sehr viel im Wandel, wie sich auch Unternehmen anders gestalten und da ja auch prozessorientiert unterwegs sind. Aber natürlich, wenn ich jetzt rein, nach rein, nach Kennzahlen checke und das halt eben jetzt keine Process orientierten Dinge sind, sondern letzten Endes dann einfach nur ein Ergebnis darstellen, dann besteht da auf jeden Fall dieses Risiko in dem Zusammenhang. Und dann haben wir damit auch als Erwachsene zu tun, ganz klar. Dem kann man sich wahrscheinlich auch nicht ganz entziehen. Also ich kann ja nicht sozusagen sämtliche Systeme, in denen ich unterwegs bin, die Zeiten gestalten, dass ich sage Lieber Chef, liebe Firma, lieber Konzern, das möchte ich aber eigentlich gar nicht beurteilt werden, sondern das möchte ich gerne anders haben. Das wird wahrscheinlich nur bedingt funktionieren, aber was sich natürlich immer ändern kann, ist der Umgang damit. Und wie ich das selbst sehe. Also wenn wir gewisse Kennzahlen beispielsweise nicht erreicht wurden werden.

Jan
Woran hat es gelegen? Gute Frage. Dass man also eher sagt Okay, was habe ich denn getan? Was könnte ich denn in der Zukunft anders tun, damit es anders läuft? Was sind auch die Faktoren, die aber Narayen gespielt haben? Und dass man dann eben schaut, wie kann man den Prozess optimieren, den Weg optimieren, damit es zukünftig gegebenenfalls anders läuft? Ich würde gerne noch einmal auf diesen Artikel zurückkommen, von dem wir gerade gesprochen haben. Wir können ja auch mal den Link noch unter den unter dem Beitrag stellen, dann könnt ihr da auch noch mal selbst nachlesen. Und interessant ist in diesem Zusammenhang auch noch einmal das Thema, wie man das auch in Experimenten dargestellt hat. Und da hat man dann eben auch zwei Gruppen genommen, die dann eine ein mathematisches Problem lösen sollten und das der einen Gruppe. Hat man dann im Anschluss also ein einfaches mathematisches mathematisches Problem der einen Gruppe hat man gesagt Das habt ihr super gemacht, ihr seid super begabt und der anderen hat man gesagt Okay, ihr wart super hartnäckig und habt unterschiedliche Wege ausprobiert und deshalb seid ihr zum Ziel gekommen.

Jan
Und dann hat man quasi diese Gruppen mit einer schwereren Aufgabe beladen. Und das Ergebnis war, dass diejenigen, die quasi die Rückmeldung bekommen haben Du bist talentiert, die haben dann eher aufgegeben bei diesem schwereren Problem, weil sie einfach gesagt haben Okay, ich bin nicht talentiert genug. Und die anderen, denen man gesagt hat, weil ihr euch damit so auseinandergesetzt habt und unterschiedliche Dinge ausprobiert habt, die sind hartnäckiger dran geblieben. Und wir sind dann auch eher zur Lösung gekommen. Und ich glaube, das ist halt auch etwas, was eine ganz wesentliche Erkenntnis dabei ist. Also auch, dass hierbei, wenn wir gerade gesagt beim Malen die Frage Wie ist wie, was hast du getan? Noch hier ist. Die Frage wird eher dafür belohnt, dass man Eigenschaften mitbringt, kultiviert, die, die lösungsorientiert sind, oder dafür, dass man etwas einfach von Natur aus in Anführungsstrichen hat. Und das ist ja auch etwas, was wir quasi im Erwachsenenalter, um jetzt noch mal den Bogen zu schlagen, auch regelmäßig haben. Und auch im Beruf wird jetzt jemand dafür gelobt, dass er oder sie einfach ja eine tolle Type ist.

Jan
Und das deshalb kann oder wird auch im Feedback darauf Wert gelegt zu sagen Okay, was wurde denn getan dafür, dass jetzt jemand erfolgreich ist oder was ist auch passiert? Das ist vielleicht nicht so geklappt hat man auch. Wenn etwas nicht geklappt hat, kann man ja konstruktives Feedback geben und sagen Was? Was sind denn die Faktoren, die jetzt dazu geführt haben, dass es diesmal nicht geklappt hat? Was können wir vielleicht verändern, damit es beim nächsten Mal klappt? Denn jeder ist ja erstmal so gepolt für gewöhnlich, dass man schon versucht, das beste Ergebnis hinzubekommen. Manchmal kommt man halt eben mit dem Ansatz, den man gerade hat, gerade nicht dahin.

Björn
Ja und auch Fehler feiern, also den Mut honorieren, Fehler zu machen, weil man vielleicht neue Wege ausprobiert hat. Das ist, glaube ich, auch ein ganz elementares Ding. Das ist ja etwas, was jetzt im geschäftlichen Alltag sowieso oft schwierig ist, auch schon im Kollegenkreis. Aber das ist auch in der Schulzeit so, dass Fehler sind ja immer schlecht, die geben Punktabzug und führen zu einer schlechten Note. Es wird sich ja selten damit beschäftigt, warum ein Fehler überhaupt aufgekommen ist und der der Mut, es mal anders zu machen. Es ist ja eigentlich etwas total Positives und ist ja auch etwas, was dem dynamischen Selbstbild, also diesem Großmeister total inne ist, dass man halt auch andere Wege ausprobiert.

Jan
Richtig. Ich habe doch hier diesen diese berühmte Geschichte von jemandem. Das war doch war das nicht die Erfindung der Glühlampe oder was? Wo es darum ging, irgendwie tausend Versuche gemacht und alles hat nichts, gar nichts geklappt. Und dann war quasi die Antwort Ja, ich habe jetzt bereits tausend Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.

Björn
Das ist ja genau in der Sicht auf Fehler. Und insofern gibt es da schon unterschiedliche Möglichkeiten, damit umzugehen. Aber ganz essenziell ist festzustellen, dass natürlich je nachdem auch wie wir vielleicht schon von frühkindlicher. Kindlichen alter geprägt sind sein kann, dass wir da schon eine gewisse Form Programmierungen in Anführungsstrichen haben. Ob wir daran glauben, dass wir etwas ändern können, dass wir uns entwickeln können oder ob wir glauben, es ist nun mal so. Und dann kann ich auch nichts ändern. Hmm.

Björn
So und da kommt mein. Da kommt mein Lieblingsthema Neuroplastizität. Ich und da dran findet sich auch die Frage Wie kann man das ändern? Ich bin wie kann man das ändern, wenn man ein Typ ist, der halt eher ein statisches Selbstbild hat und sich dabei ertappt, dass man sich immer wieder selber sagt, dass da ganz lauter innere Kritiker sind, die sagen Das kannst du nicht, da hast du kein Talent für. Wie kann man das umprogrammieren? Und ich sage bewusst programmieren, weil Neuroplastizität bedeutet ja, dass unser Hirn bis zu dem Moment, wo wir sterben, in der Lage ist, neue Verbindungen zu knüpfen. Das heißt, wir bilden ständig neue Verbindungen in unserem Hirn, die uns ermöglichen, ein Leben lang zu lernen. Vielleicht direkt vorweg Ich glaube, was man, was man, was man sich bewusst sein muss, ist, dass das kein Prozess über Nacht ist. Also man kann jetzt nicht sagen So, jetzt will ich meine, ich will mein Mindset ändern, ich will mein Selbstbild ändern und in zwei, drei Tagen hat sich das erledigt.

Björn
Das ist es nicht. Also das ist ein Prozess, der sehr langsam vor sich geht und wo es sehr darauf ankommt, eine gewisse, eine gewisse Ausdauer zu haben. Aber ich habe so etwas schon selbst erlebt. Du denke ich auch, dass man gemerkt hat, das, dass man das umprogrammieren kann. Wie macht man sowas? Ich habe ja schon mal das Buch das 6 Minuten Tagebuch erwähnt. Ich lese es nochmal jedem Zuhörer ans Herz. Da geht es eigentlich um Achtsamkeit und eine positive Sicht auf Dinge, die mir jeden Tag widerfahren. Aber im Prinzip muss man ja schon bei der Identität ansetzen. Also nehmen wir mal dein Beispiel Du bist schlecht in Mathe, wenn ich dich jetzt fragen oder nicht? Ja. Also nehmen wir mal dein Beispiel. Du sagst, du hast früher gesagt bekommen es schlecht in Mathe und so geht auch so rum, stimmt’s? Wenn jetzt jemand sagt, ich kann so etwas einfach nicht, wie würde man da rangehen? Wie würde man das ändern?

Jan
Also ich glaube, der aller wesentlichste Punkt ist unabhängig davon, dass es vielleicht ein Prozess ist, der dauert, bis man bis man das umgestellt hat, ist, dass man erstmal. Erfährt, dass sich das überhaupt ändern kann. Hmmm. Weil wenn ich jetzt also das, worüber wir sie sprechen, ist er schon, setzt er voraus, dass ich überhaupt denke okay, da also du und ich und andere, die sich jetzt auch mit Coaching auseinandersetzen, die haben ja unter Umständen schon das Vorwissen, dass man unheimlich viel machen kann. Aber es gibt ja auch ganz viele Menschen, die sagen erst mal Ja, das ist nun mal so. Ich bin nun mal schlecht in Mathe und ich bin nun mal ein unordentlicher Mensch. Ich bin nun mal übergewichtig, untergewichtig, ich bin nun mal dieses oder jenes und das ist nun mal so und vor allen Dingen die Idee dahinter ist ja, das eine ist ja quasi die Feststellung Das ist jetzt so und das andere ist das muss auch so bleiben. Ich kann da nichts dran ändern und erst mal muss mir ja jemand erzählen.

Jan
Also entweder muss ich da selbst verstehen, wenn ich das lese oder erfahre oder es muss mir jemand sagen, dass ich etwas daran ändern kann. Und das ist ja, das kann ja eigentlich schon eine. Das kann schon ein Türöffner sein und auch wirklich schon ein Veränderungs Moment, dass ich feststelle okay, das, was ich vielleicht lange geglaubt habe, ist gar nicht zwingend der Fall, sondern ich habe die Möglichkeit, etwas zu verändern. Also die Erkenntnis, dass es veränderbar ist. Und wenn ich erkannt habe, dass es veränderbar ist, dann kann ich auch daran arbeiten, es zu verändern. Und verändern kann man etwas nur, indem man etwas tut.

Björn
Richtig und vor allem anders.

Jan
Genau richtig. Man muss sich überlegen, wie oder was muss ich denn ändern, damit ich zu einem anderen Ergebnis komme? Und dann gibt es eben unterschiedliche Ansätze, wie man da herangehen kann. Also wenn ich beispielsweise einen Fähigkeiten Thema habe, ich möchte sagen wir mal, ich würde eigentlich super gerne Klavier spielen können. Also dann ist es wahrscheinlich unrealistisch, wenn ich heute noch gar nicht Klavier spielen kann, dass ich mir morgen ein Notizbuch kaufe, mich ansetze, mir das manchmal anschaue und dann spiele ich jetzt hier wie ein Meister. Wahrscheinlich eher nicht. Und wenn ich jetzt mich hinsetze und sage, ich möchte jetzt das schwerste Stück spielen und beherrschen in einer Woche, dann werde ich da wahrscheinlich auch relativ schnell feststellen Das wird nicht klappen. Aber ich kann mir natürlich Ziele setzen, die erreichbar sind und denen ich auch Erfolge habe. Und vor allen Dingen Ich kann regelmäßig dabeibleiben und üben, üben, üben, üben, üben. Und dann wird mit der Zeit einfach der Prozess zu einem Ergebnis führen.

Björn
Genau. Und der Schlüssel ist die Konzentration auf den Prozess, also das wenn genauso wie du es gerade geschildert hast, dann bleiben wir gerne bei dem Beispiel mit dem Klavier. Das ist vielleicht ein bisschen greifbarer als als das mit dem Mathe lernen. Wenn ich Klavier spielen will und ich konzentriere mich nur das auf das Ergebnis, das allerschwerste Stück, dann werde ich wahrscheinlich dieses Bild ich kann nicht Klavier spielen nicht verlieren. Aber wenn ich mich auf den Prozess kontrolliere und mich darauf einlasse, diese kleinen Schritte zu gehen und auch diesen Weg zu feiern, also auch zum Beispiel ich meine, das kenne ich noch aus dem Studium, so grandios auf der Bühne zu versagen bei dem Vorspiel, das habe ich auch alles erlebt damals, also mich darauf einlasse und diese Momente halt auch konstruktiv nutzen kann und einsehe oder verstehe. Warum ist das passiert? Zum Beispiel jetzt als Sänger? Ich hatte immer so ein Ding mit Atmung, also ich, wenn ich nervös wurde, habe ich komisch geatmet. Ich habe schon sehr flach geatmet und das war für mich dann halt auch so ein Punkt, wo ich anfangen musste.

Björn
Okay, jetzt muss ich anscheinend wirklich Atemübungen machen. Vorher habe ich es nicht verstanden, weil ich immer dachte Na ja, atmen kann ja jeder. Aber wenn ich so was halt als Zeichen nehme, okay, das ist jetzt wichtig und das dann weiterverfolgt, dann werden sich Verbesserungen einstellen. Die nicht Fokussierung aufs Ergebnis ist für mich der Schlüssel.

Jan
Ja, würde ich ebenfalls sehen. Am schönsten finde ich persönlich, dass es natürlich eine persönliche Einstellung. Aber wenn das Ergebnis unpassend kommt, das ist ein Teil des Prozesses. Genau. Ich mache einfach und es kommt dann nicht mit Kampf, sondern es kommt mit einer gewissen Leichtigkeit, fast Beiläufigkeit gegebenenfalls. Genau dann ist es Schönes, empfinde ich so. Es gibt sicherlich auch. Es kann auch ein schönes Gefühl sein, wenn ein Ergebnis mit Kraft, sozusagen Kraftakt und Wollen und so weiter kommt. Gibt vielleicht auch unterschiedliche Ergebnisse, die man unterschiedlich erzielen möchte. Aber auf jeden Fall ist es eine Möglichkeit, die eine gewisse Frustration einspart. Wenn ich, wenn ich mich eigentlich mehr auf den Prozess konzentriere und der Rest kommt dann einfach mit dabei. Und du hast ja über den Neuroplastizität des Gehirns gesprochen und hast ja gesagt. Das ist wie ein Umprogrammieren. Also erst mal sagt ja die Neuroplastizität des Gehirns, dass das Gehirn veränderbar ist und dass unser gesamtes Leben lang. Und ich finde. Auch ein anderes schönes Bild, das Programmieren. Ich mag auch gerne, dass das Bild des Trainierende, dass ich damit etwas verändere und dass wenn man das im Vergleich zu beispielsweise mit einem Muskel, wenn ich ihn trainiere, dann verletze ich den.

Jan
In der Ruhe regeneriert er sich und wird quasi noch stärker. Und ähnlich ist es ja zumindest. Etwas ähnlich ist es ja im Grunde auch beim Lernen. Wenn ich jetzt beispielsweise Klavier lerne, worüber wir jetzt gerade gesprochen haben, dann bilden sich einfach neue synaptische Verbindungen im Gehirn in den Arealen, die dafür verantwortlich sind. Und so wird es immer besser. Es wird immer besser. Meine Finger Koordination, es wird immer besser. Auch, dass die Verknüpfungen zwischen zwischen Hören und Spielen und das Gehirn entwickelt sich also weiter und das funktioniert mit allen Dingen. Das funktioniert übrigens auch, und das ist die Kehrseite der Medaille. Funktioniert auch, wenn wir uns auf Dinge konzentrieren, die vielleicht nicht so gut für uns sind, die sich nicht genau gut anfühlen. Das heißt also, ich kann mir auch antrainieren, ein statisches Selbstbild zu haben und das immer weiter zu verknüpfen. Also eigentlich ist es so Ich nehme mir immer gerne dieses Bild von dem Waldweg, der je öfter er gegangen wird, desto freier wird er. Und je weniger er gegangen wird, desto mehr wächst er zu.

Jan
Und so ist es hier auch. Wenn ich regelmäßig mich damit befasse, mich zu entwickeln, zu lernen und so weiter und so fort. Dann werden quasi diese Bereiche auch immer mehr ausgebildet und auch die auch das Selbstbild. Also auch wenn ich selbst von mir denke, ich kann mich entwickeln, dann werde ich auch immer mehr daran glauben und dann werde ich auch immer mehr Möglichkeiten sehen, das zu tun.

Björn
Und das hilft ja eigentlich auch, das ist ein schönes Beispiel, was du gerade gesagt hast, das oder eine gute Anmerkung, dass das auch in die negative Richtung funktioniert, dass man sich auch da quasi zum Trainieren, Umprogrammieren, wie auch immer kann, wenn man einen Klienten zum Beispiel hat. Oder wenn jetzt ein Zuhörer von uns sagt Ja, aber ich bin mir gar nicht sicher, ob das überhaupt möglich ist, was ihr da redet. Wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist und man hat irgendetwas, wo man sagt, das fällt mir schwer oder das kann ich nicht oder das, das ist fürchterlich an mir oder irgend so ein Satz. Die meisten erinnern sich an eine Zeit, wo das noch nicht so war. Die sagen Hach, wenn es doch wieder wäre wie früher, da war ich ja so mutig. Alleine diese Tatsache ist ja schon Indiz dafür, dass das funktioniert. Weil wenn ich das verlernt habe und sich mein Hirn auf in die Richtung umgewandelt hat, kann es sich ja auch genauso gut wieder in die andere Richtung umdrehen.

Björn
Also schönes Beispiel ist übrigens bei vielen Flugangst. Also die meisten haben im Flugzeug als Kind oder als junger Erwachsener erst mal überhaupt kein Problem und dann kommt der erste Flug mit schlimmen Turbulenzen und dann fängt sich da an, etwas quasi zu steigern. Also das erlebe ich ganz oft. Das habe ich auch bei mir selbst erlebt, habe das auch von Freunden erzählt bekommen, dass die sagen, das wird eigentlich schlimmer. Und das ist genau das, was wir machen. Diese negative Erfahrung Oh Gott, fliegen ist turbulent, das sind unangenehme Gefühle. Und dann steigt bei vielen dieser Pegel. Ich möchte jetzt hier nicht in Ängste gehen. Sowas ist eigentlich das falsche Thema. Aber das ist auch so ein Punkt, wo wir merken, unser Hirn konditioniert sich um mit je mehr Erfahrung es in eine bestimmte Richtung macht. Aber das geht halt auch in die positive Richtung und da kann man sich damit eigentlich schon selbst beweisen.

Jan
Na ja, also ich habe gerade noch mal drüber nachgedacht. Ich weiß gar nicht, wie das bei mir als Kind beim Fliegen. Ich glaube, erstens hatte ich keine Angst, dann hatte ich Angst, dann habe ich wieder keine Angst gehabt. Also irgendwann habe ich mir das dann auch eher so über über Wahrscheinlichkeiten, über wahrscheinlich wieder abtrainiert. Fähigkeit abtrainiert. Genau.

Björn
Ja, ja, genau. Es ist im Prinzip der Weg. Das ist genau das, wie ich da auch zum Beispiel mit umgegangen bin, weil ich irgendwann gemerkt habe, jetzt wurde es unangenehm. Und dann habe ich mich damit ein bisschen intensiver zusammengesetzt und dann hat es wieder abgenommen. Also das ist es. Wir sind da sehr wandelbar. Das ist was Schönes. Und das bedeutet nicht, dass wir andere Menschen werden. Also man verändert ja nicht seine Persönlichkeit aus heiterem Himmel. Das hat natürlich was mit Identität zu tun und wie man sich selber sieht. Aber im Kern bleiben wir uns sehr treu.

Jan
Hm, ja, aber zumindest sehen wir. Man kann etwas ändern, wenn man möchte. Man kann etwas erlernen, wenn man möchte. Und das hat eben etwas damit zu tun, was wir für ein Set haben. Ob es eher ein ein Fixstern ist, ein statisches Selbstbild oder ein Goldmünze, ein dynamisches Selbstbild. Und so können wir quasi uns auch selbst gestalten, was sehr schön ist.

Björn
Wunderbar.

Jan
Das heißt also Niemand muss so, muss so bleiben, wie er ist, wenn er nicht möchte.

Björn
Genau. Schöner Schlusssatz. Ja, das war unsere Folge zum Thema Growth Mindset. Wie wir hoffen, dass der Hörer, der uns angeregt hat, darüber mal zu sprechen, sich freut darüber und auch zufrieden ist mit dem, was wir getan haben. Wir sagen bis zum nächsten Mal. Ihr könnt uns kontaktieren, wenn auch ihr einen Wunsch habt zu einem Thema, über das wir sprechen sollen. Die Kontaktdaten sind wie immer unter der Podcastfolge hinterlegt oder auf unseren Homepages. Und ich sag schon mal bis zum nächsten Mal. Und der Jan sagt sein berühmtes

Jan
Auf Wiederhören.

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