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Coach&Coach: Dankbarkeit

24. Dezember 2021

Pünktlich zum Fest beschäftigen Jan Gustav Franke und ich uns mit Dankbarkeit, die nicht nur zu Weihnachten eine essenzielle Rolle in einem zufriedenen und glücklichen Leben spielt. Wofür kann man dankbar sein, wie kann man Dankbarkeit entwickeln? Welche positiven Effekte hat eine ausgeprägte Dankbarkeit für die kleinen und großen Dinge und Ereignisse in unserem Leben?

Wir wünschen euch frohe Weihnachten und wundervolle, von Dankbarkeit erfüllte Tage!

Fragen und Anmerkungen gerne an bjoern@bjoernbobach.de und kontakt@jangustavfranke.de

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Hier die Transkription des Podcast:

Björn
Weihnachtliche Klänge bei Coach&Coach! Herzlich willkommen zu einer neuen besonderen Folge von Coach. Heute, am 24. Dezember 2021. Wir haben lange überlegt, ob wir heute überhaupt eine Folge veröffentlichen sollen und haben uns dann entschieden, dass wir keine Pause machen. Heute an Heiligabend und auch nicht nächste Woche an Silvester, sondern dass wir uns jeweils ein Thema aussuchen, das zum Anlass passt. Und wie immer da mit dabei ist der Jan Hallo! Hallo Björn

Jan
Hallo!

Björn
Wir müssen jetzt direkt vorweg sagen Wir sind noch gar nicht in weihnachtlicher Stimmung, gerade weil wir nehmen ja immer etwas früher auf und das war ich noch nicht so wirklich.

Björn
Aber das kommt dann noch in den nächsten Wochen. Aber heute ist unser Thema etwas, was wir beide finden, was zu Weihnachten gut passt. Und das ist Dankbarkeit.

Jan
Ganz genau. Ja.

Björn
Dankbarkeit nur an Heiligabend zu Weihnachten. Ist das so, wie wenn man Weihnachten in die Kirche geht und sonst nie.

Jan
Tja, gute Frage. Gute Frage sind die beiden Dinge zusammenpassen? Grundsätzlich ja, Weihnachten ist ja auch auch das Fest der Liebe und auch das Fest der Dankbarkeit. Und von daher passt es auf jeden Fall thematisch zu diesem Tag. Aber grundsätzlich aus meiner Sicht ist Dankbarkeit etwas, was wir jeden Tag. Fühlen dürfen und können. Vielleicht sogar sollten. Muss jeder selbst wissen, aber ich es aber nicht nur zu Weihnachten, das wäre. Das wäre schade. Ja, was ist denn Dankbarkeit für dich?

Jan
Der Dankbarkeit ist für mich. Dinge, die ich erfahre. Anzunehmen. Und wertzuschätzen und nicht als selbstverständlich zu betrachten.

Björn
Ich möchte noch was ergänzen sagst Dinge, die du erfährst wertzuschätzen. Ich glaube, ganz wichtig ist das also für mich, dass das nicht nur positive Dinge sind. Also auch dankbar zu sein für all das, was mir vielleicht widerfährt, was erst mal nicht so schön war. Also das können alle möglichen Dinge sein. Krankheiten, Krisen, das hatten wir ja auch schon, das Thema in diesem Jahr. Und selbst dafür kann man eine Dankbarkeit entwickeln, weil alles eine, die aus Zürich, weil alles ja ein Geschenk ist, ein Geschenk des Lebens ist, das einem etwas beibringt und das einen ein Stück weiterbringt auf seinem Werdegang.

Jan
Also ich denke, auszuschließen in Anführungsstrichen sind natürlich schon extreme Dinge, die einem vielleicht auch widerfahren können. Aus denen kann man etwas Positives lernen. Aber ich glaube, es gibt schon Dinge, die sehr, sehr hart sind und wo es vielleicht auch schwer ist, da eine Dankbarkeit zu empfinden. Aber grundsätzlich glaube, das ist mein Verständnis der Geschichte von dem, was du sagst, ist das natürlich die positiven Dinge, für die kann man vielleicht sogar relativ einfach Danke empfinden.

Jan
Aber es gibt vielleicht auch viele Herausforderungen, Probleme, die bewältigt werden wollen. Bei denen man erst im Nachhinein feststellt, wofür die vielleicht auch gut waren, was man daraus gelernt hat und warum man eigentlich dankbar sein kann, dass man daran vielleicht auch gewachsen ist, so wird man formulieren. Aber grundsätzlich ist es ja so, ich meine, das habe ich gerade gesagt, da fällt es aber jetzt mit der Tür ins Haus. Das ist, glaube ich schon und das ist schon Endstufe Dankbarkeit.

Jan
Also wenn man das auch beherrscht, aber grundsätzlich auch schon der Punkt, überhaupt mal festzustellen Wofür kann ich überhaupt dankbar sein? Und das fällt glaube ich, vielen Menschen schwer. Das ist das, was ich wahrnehme. Ich glaube jetzt gerade, wenn wir mal uns hier und unseren Kreis im deutschsprachigen Raum voraussichtlich nehmen, da muss man dann schon mal feststellen, wenn man über Dankbarkeit spricht, dass man allein durch das Glück der Geburt. In unserem Kulturkreis oder hier in Mitteleuropa geboren zu sein, wahrscheinlich schon eine deutlich privilegierte Situation hat als viele andere Menschen auf der Welt, was auch politische Sicherheit angeht und damit auch persönliche Sicherheit im Allgemeinen, die die soziale und auch auch materielle Absicherung angeht.

Jan
Und selbst also in unterschiedlichen Bereichen auch unserer Gesellschaft, ist das im Verhältnis zur restlichen Welt schon mal eigentlich eine extrem privilegierte Situation. Das ist vielleicht oftmals gar nicht so bewusst und wir laufen jeden Tag in oder durch natürlich persönliche Probleme, Herausforderungen, berufliche Themen, Beziehungs Themen, die uns auch mal niederschlagen können und die uns vielleicht auch mal entmutigen können zwischendurch oder so, aber die Dankbarkeit ist natürlich eine Möglichkeit, wenn ich mir überhaupt mal grundsätzlich über meine Situation bewusst werde und mir das klar mache, dass ich eigentlich ganz, ganz viel habe, was ich schon mal wertschätzen kann in meinem Leben.

Jan
Und das kann einem unheimlich weiterhelfen.

Björn
Ja, ja, da ist viel, sehr viel Wahres dran, die ich beobachte auch, dass es vielen schwer fällt, dankbar zu sein. Und ich glaube, eine der Ursachen ist der totale Überfluss von allem. Also wir haben alles in Hülle und Fülle. Wir haben Lebensmittel in Massen, dass es anscheinend kein Problem ist, wenn man davon auch jede Menge wegwirft. Ich weiß gar nicht mehr. Ich habe das gelesen, wie viel Tonnen an Lebensmitteln, die eigentlich noch verwertbar wären, weggeschmissen werden.

Björn
Das ist enorm, das ist erschreckend und enorm. Aber auch alles andere ist in Hülle und Fülle da. Also wenn ich, wenn mir langweilig ist, mach ich Netflix an, wenn und sehe sofort irgendwas, was genau auf mich zugeschnitten ist. Wenn das Wetter draußen kalt ist, kann ich die Heizung abdrehen. Jederzeit. Also was? Wir haben alles in Hülle und Fülle und ich glaube, dass das dazu führt. Und das ist jetzt auch so ein bisschen das, was ich jetzt in den letzten zwei Jahren beobachtet habe, dass das dazu führt, dass wir vergessen, dass das ein großes Geschenk ist, dass wir in so einer Situation leben und dass wir uns deswegen leider auch oft über die kleinen Dinge in Anführungsstrichen, die kleinen Dinge nicht mehr wirklich freuen können und dass wir deswegen dann auch nicht mehr dankbar dafür sind.

Björn
Und. Das hat auch ein bisschen. Jetzt kommt wieder eines meiner Lieblingsthemen. Das hat sehr viel mit Achtsamkeit zu tun. Dadurch, dass wir. So unter enormem Zustrom von äußeren Reizen und Einflüssen sind und alles immer da ist, immer verlieren wir oft die Dankbarkeit für den Moment, für. Die eigene Realität kann man ja auch schon dankbar sein, wenn man gesund und munter in der warmen Wohnung sitzt und nicht hungern muss. So ist das ja auch schon was, wo man eigentlich eine ganz tiefe Dankbarkeit empfinden kann, wenn man keine Not hat.

Björn
Und das geht leider ein bisschen verloren und das spürt man. Das spürt man dann daran, dass sich im Gegenteil statt dankbar zu sein über die Kleinigkeiten, die wirklich nicht wichtig sind, unglaublich aufgeregt wird. Unter diesen Fässer aufgemacht werden, wo sie eigentlich gar nicht hingehören.

Jan
Ja, der Glaube, Warren Buffet ist das, der spricht, also der Investor. Der spricht glaube ich, auch vom Uterus Lotto, in dem man gewonnen hat, wenn man im westlichen Bereich irgendwo geboren ist.

Björn
Und das ist ein harter, harter Begriff, finde ich.

Jan
Er hat der Begriff aber zeigt eigentlich, dass das, was du hast, eigentlich die Wahrscheinlichkeit, allein schon mal hier irgendwo in der Region oder so geboren zu werden. Bezogen auf die Gesamtmenge der Menschen auf der Welt ist halt nunmal relativ gering, also ein mäßig. Das heißt, und das was damit verbunden ist, ist ja eben wie gesagt auch eine gewisse Stabilität oder Sicherheit. Ob das jetzt für jeden so ist, dass alles in Hülle und Fülle absolut da ist, ist immer die Frage.

Jan
Aber zumindest eben eine gewisse Stabilität und Sicherheit ist größtenteils gegeben und das ist etwas, worüber man schon sehr, sehr dankbar sein kann. Die Frage ist aber in dem Zusammenhang auch Was sind so Gründe, warum man nicht dankbar sein kann? Also eins kann natürlich sein, dass man, dass man so viel hat, dass an die kleinen Dinge ärgern und dass man halt irgendwie die Dinge, die man hat, gar nicht mehr wertschätzen kann. Ich möchte dafür mal ein Beispiel nennen.

Jan
Und das finde ich eigentlich immer ganz exemplarisch dafür, wie man den Sinn für Schönheit und so weiter verlieren kann. Und zwar ich bin aufgewachsen an der Nordsee im wunderschönen Wilhelmshaven Narayen, wunderschönes Wilhelmshaven. Dann müssen die Leute meistens lachen, weil sie es nicht so schön finden. Und mir ging es eigentlich auch so. Als ich da aufgewachsen bin, dass ich viele Dinge gar nicht so wahrgenommen habe. Und zwar bin ich eigentlich fast jedes Wochenende, würde ich jetzt mal in der Rückschau sagen.

Jan
Das ist wahrscheinlich ganz anders, aber ich bin ganz oft auch mit der Familie und so weiter am Meer spazieren gegangen. So, es war für mich als Kind. Todes langweilig war lang und sagte sich ja schon wieder da ist eigentlich nichts, läuft da lang das Wasser und so. Mittlerweile wohne ich ja ganz woanders, nämlich am wunderschönen Niederrhein, wo es auch ganz, ganz viele schöne Ecken gibt. Und jetzt fahre ich. Aber wenn ich nach Hause fahre, dann gehört es für mich eigentlich schon fast dazu.

Jan
Es ist eine Tradition, dass ich auf jeden Fall auch ans Wasser fahre und dann spazieren gehe, weil das so schön ist. Und wenn ich da stehe und aufs Meer hinaus schaue, das ist so was Tolles und. Diese Dankbarkeit für Dinge, die direkt vor unseren Augen sind, die verlieren wir halt manchmal, erkennen gar nicht, wie schön es ist, weil es einfach da ist. Und deshalb werden Dinge manchmal erst besonders wenn sie rar sind oder rar werden.

Jan
Und da ist eben auch die Frage Wie kann man sich diese Dankbarkeit wieder ergattern? Da sind wir wieder beim Thema Achtsamkeit. Es gibt ja super viele, auch Achtsamkeitsmeditation, Dankbarkeit, Meditation, mit denen man sich einfach mal bewusst macht. Wofür kann man denn überhaupt dankbar sein? Das ist eine Party, wenn man das einfach aus den Augen verloren hat. Aber da gibt es glaube ich auch noch einen anderen Part und der ist, wenn man. Einfach nicht dankbar sein kann, weil man das Gefühl hat, man hat es vielleicht nicht verdient oder man das gar nicht bekommen.

Björn
Ja, das ist natürlich ein ganz anderes Thema. Da sind wir ganz schnell auch beim inneren Kind und bei bei Persönlichkeitsanteile und innere Kritiker. Und so war es. Das ist natürlich eine Situation, da muss man ganz anders rangehen. Da würde ich jetzt auch nicht meinem Klienten in so einem Moment sagen Ja, dann machen Sie mal acht Achtsamkeitstraining. Das kann vielleicht ein bisschen helfen, so ein bisschen. Aber dann muss man das Ganze vielleicht eher an der Wurzel packen.

Björn
Ich hatte noch einen anderen Gedanken. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen sehr fachlich oder sehr technisch, aber im Prinzip hat das mit der Dankbarkeit auch mit dem radikalen Konstruktivismus zu tun, über den wir ja auch schon öfter gesprochen haben. Der besagt ja, dass wir, dass es keine objektive Realität gibt, sondern nur subjektive Wahrnehmung der Realität. Also jeder hat seine eigene. Und das ist damit begründet, dass alles, was in der realen Welt passiert, durch tausend verschiedene Filter läuft, die bei jedem so individuell sind, dass sich daraus eine ganz eigene Realität Konstruktion zusammenbraut.

Björn
Und dann kann es ja sein, dass durch die persönlichen Umstände, also zum Beispiel zu viel Überfluss oder durch so einen extrem lauten inneren Kritiker, durch irgendeinen einen Glaubenssatz, der in einem Menschen herrscht Na, du hast es nicht verdient und solche Sachen! Diese Dankbarkeit gar nicht entstehen kann, weil der Reiz, Dankbarkeit zu empfinden, gar nicht bis in das entsprechende Zentrum vordringt. Das und das kann man ja bearbeiten, weil diese Glaubenssätze und diese Filter, die wir haben, die können wir verändern.

Björn
Und das ist, glaube ich, vielen gar nicht bewusst. Ich Da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass ich wir hatten ja in dem in der Folge zu Lebenskrisen habe ich ja auch schon mal erwähnt, dass ich vor ein paar Jahren wirklich tiefe Lebenskrise hatte, wo mir auch nichts mehr schön schien. Also das war schon so ein bisschen am Rande der Depression und da habe ich. Tatsächlich ein Buch empfohlen bekommen, das heißt, dass sechs Minuten Tagebuch.

Björn
Ich glaube, da habe ich dir auch schon mal davon erzählt. Das hat einen einleitenden Text, der erklärt, warum das funktioniert, was dieses Buch mit einem macht und was nicht. So einfach und das ist, das war für mich super, weil ich ja ein Mensch bin, der alles immer verstehen muss, warum etwas Gräßliches ist. Und das baut im Prinzip auf der Neuroplastizität des Hirns auf. Also dass wir neue Verbindungen schaffen können und was in diesem Buch passiert.

Björn
Ich kann es wirklich jedem nur ans Herz legen. Ich habe es auch, glaube ich, schon 20 mal verschenkt, seitdem man beantwortet jeden Morgen und jeden Abend drei Fragen, immer die gleichen Fragen schriftlich. Man schreibt das auf. Das dauert jeden Tag zweimal drei Minuten. Und dadurch, dass man das immer wieder tut, jeden Tag, jeden Morgen, jeden Abend. Und das sind halt Fragen, die genau darauf abzielen. Aber was ist heut Schönes passiert?

Björn
Worauf freue ich mich heute? Solche Sachen bauen sich ganz andere Filter zusammen. Ich habe dann tatsächlich nach einiger Zeit gemerkt, dass das funktioniert, weil mir ganz andere Dinge auf einmal aufgefallen sind, die mir vorher sehr wahrscheinlich völlig durchs Raster gefallen wären. Also meine meine Konstruktion der Realität hat sich tatsächlich verändert. Ja, und das war ein. Das war wirklich ein unglaubliches Geschenk und eine ganz tolle Erfahrung. Kann ich jedem nur empfehlen.

Jan
Ja, also genau die Filter verändern sich oder auch der Fokus verändert sich. Also die Aufmerksamkeit. Worauf ich achte, kann sich da in dem Zusammenhang verändern. Jetzt kann man sich ja die Frage stellen Warum ist das denn überhaupt gut oder wichtig, dankbar zu sein oder Dankbarkeit zu entwickeln? Also man kann ja auch glücklich unter Umständen durchs Leben gehen, ohne dankbar zu sein, wenn man einfach sagt Okay, alles läuft super, aber ich, ich nehme das einfach mal so als gegeben an oder ich habe es mir auch verdient und deshalb ist es auch nur gerecht, dass ich das bekomme.

Jan
Aber interessant ist ja in dem Zusammenhang auch, dass mittlerweile ganz viele Studien auch davon ausgehen, dass die. Fähigkeit, Dankbarkeit zu empfinden und das auch tatsächlich zu tun. Auch enorme Auswirkungen haben auf das persönliche Wohlbefinden, auf die psychische Gesundheit. Das stärkt, dass uns das stabilisiert und dass es uns damit besser geht, wenn wir fähig sind, dankbar zu sein und auch die Dinge wahrnehmen, für die wir dankbar sind. Dass es vielleicht auch mit Begründung das Erfolgsrezept deines Buchs, was du gerade zitiert hast, dass man das dadurch eigentlich kultiviert, auch dankbar zu sein.

Björn
Ich glaube auch, dass wenn man nicht dankbar ist und so durchs Leben rennt und alles läuft und wenn was tolles, wenn ich was tolles erlebe, freue ich mich, aber dankbar bin ich dafür nicht. Na das ist ja was anderes. Sich freuen und dankbar sein ist ja wieder ein Unterschied. Dann glaube ich tatsächlich, dass wenn mal was nicht so tolles passiert, das umso mehr reinhaut. Weil ich also wenn. Wenn ich keine Dankbarkeit empfinden kann und das nicht trainiert habe oder einfach von Natur aus Fleisch mitbringe, dankbar für vieles zu sein, für fast alles zu sein.

Björn
Ich glaube dann, damit kriege ich dann den Kreis zu meinem Gedanken vom Anfang wieder. Dann ist es auch so, dass eine negative Erfahrung viel schwerer wiegen wird, weil weil ich ja am Anfang schon gesagt habe, also auch etwas Negatives, was mir erfahren ist. Auch da kann ich mit einem gewissen gewissen zeitlichen Abstand dazu auch Dankbarkeit empfinden. Aber wenn das ein Prinzip ist, das ich gar nicht praktiziere, wird das sich auch nicht einstellen. Und deswegen glaube ich, dass negative Dinge und negative Erlebnisse dann schwerer wiegen.

Jan
Ja, ja. Ja. Ich denke gerade noch darüber nach. Über das Thema Dankbarkeit. Das eine ist ja quasi etwas, das mit einem selbst macht und das andere ist aber auch, finde ich wiederum, wie Dankbarkeit auf andere Menschen wirkt. Soll heißen Ich kann nur Dankbarkeit empfinden, dass ich dankbar für etwas bin, aber ich kann ja auch Dankbarkeit aussprechen, mitteilen. Und das ist glaube ich auch noch mal ein ganz wesentlicher Punkt, dass es einen enormen Effekt hat.

Jan
Auch auf meine Außenwelt, auf meine Umgebung, auf meine Mitmenschen, wenn ich auch meine Dankbarkeit zeige. Man kann für so viele Dinge dankbar sein. Man kann dankbar sein natürlich für das Umfeld, was hoffentlich angenehm und liebevoll oder positiv mit einem umgeht. Ich kann dankbar sein für Kollegen, die sich konstruktiv oder auch kritisch mit mir auseinandersetzen. Also auch wenn ich eine Kritik bekomme, dann zeigt das ja auch, dass sich jemand damit auseinandersetzt und etwas äußert. Und auch dafür kann ich dankbar sein und auch dankbar.

Jan
Überhaupt, dass die Person sich die Zeit nimmt, sich mit mir auseinanderzusetzen und mir das mitzuteilen. Man könnte auch einfach das ignorieren, wegdenken und sagen Okay, dann bitte ich gar nicht darüber sprechen. Aber niemand, wo sich jemand äußert und sich mir mitteilt, habe ich immer die Möglichkeit, auch daran zu wachsen oder mich zu entwickeln. Auch dafür kann man dankbar sein. Und was Studien ja auch herausgefunden haben ist, dass auch Dankbarkeit, die gezeigt wird, wiederum eine positive Verstärkung in die Welt bringt.

Jan
Soll heißen Jemand, der Dankbarkeit erfährt für das, was er tut, der ist geneigt, auch wieder so zu handeln. Und der ist auch geneigt, kooperativer zu handeln. Das heißt also, wir tun uns, wenn wir Dankbarkeit aus Empfinden und aussprechen, nicht nur selbst einen Gefallen, sondern auch unsere Umgebung. Wir tun unserem Gegenüber einen Gefallen und letzten Endes beeinflusst das vielleicht sogar unser Gegenüber darin, weiterhin positiv zu agieren und in die Welt zu wirken. Dass das eigentlich nur positive Effekte hat.

Jan
Mit Dankbarkeit in die Welt zu strahlen, ist ja auch das klassische Arbeitgeber Arbeitnehmer Phänomen. Also wenn man da alles für selbstverständlich nimmt von beiden Seiten wird sich das, wird das eher in Anstrengung ausarten. Aber wenn sowohl der Arbeitgeber dankbar für die Leistung der Arbeitnehmer ist und das auch zeigt, losgelöst von dem Gehalt, was gezahlt wird und andersherum der Arbeitnehmer, aber auch dem Arbeitgeber dankbar für Dinge ist, die ihm zuteil werden, dann kann das ja eine wunderbare Arbeitsbeziehung sein.

Jan
Und wenn nicht, dann rappelt es dann öfter mal. Und dann kannst du eigentlich auf alle Beziehungen übertragen. Ob das jetzt, ob das jetzt Arbeitgeber, Arbeitnehmer ist oder Kunde, Dienstleister oder auch innerhalb einer Beziehung ist es ja auch so und da könnten wir jetzt mal einen schönen Bogen Richtung Weihnachten schlagen. Genau und dankbar dafür zu sein, was die Menschen in unserer Umgebung täglich für uns tun, wie wir gemeinsam miteinander leben und dafür auch mal Wertschätzung aufzubringen. Das geht im Alltag oft unter.

Jan
Also jeder ist auch irgendwo in seinen Punkten drin und auch in Beziehungen jeglicher Art, ob jetzt beruflich oder privat, kann es auch mal sein, dass man dann irgendwann auch vielleicht die Punkte sieht, die nicht so gut laufen und dann vielleicht den Fokus darauf hat, irgendwas nervt. Oder weil es doch Dinge gibt, die man schon mal angesprochen hat. Aber es gibt auch oftmals ganz, ganz viele Dinge, die richtig gut laufen und auch die sollte man sich bewusst machen und darf auch durchaus mal Danke sagen.

Björn
Und das ist zumindest mein mein Grundsatz. Nichts ist selbstverständlich. Genauso auch auch in Beziehungen, nicht in Familien, nicht wenn jemand für mich kocht. Auch wenn das jeden Tag tut. Ich denke dann an Mütter oder so oder Väter. Wenn sie zu Hause sind, dann ist das nicht selbstverständlich, dass für mich jeden Tag gekocht wird. Auch da ist es, glaube ich, ganz wichtig. Und da kriegen wir den Bogen jetzt wirklich zu Weihnachten zurück, dass man da dankbar ist.

Björn
Also wenn heute bei unseren Zuhörern zum Beispiel die Väter ganz auf dem Tisch steht und da jemand ganz viel Zeit investiert hat, ist das natürlich auch nicht selbstverständlich, auch wenn es jedes Jahr passiert.

Jan
Ja und ich kann mich jetzt schon mal rein imaginieren in meinen Weihnachten was was einmal da ist, dann werde ich wahrscheinlich um diese Uhrzeit, in der wir aufnehmen, schon sind wir mit dem Essen durch und werde ich dankbar dafür sein, dass wir Gäste aus der Familie hatten, für die ich kochen durfte und die, denen es vielleicht sogar geschmeckt hat. Und die haben mir das vielleicht sogar gesagt. Und dann freue ich mich schon auf einen schönen und angenehmen Abend.

Jan
Dann noch, ja dann auch an diesem Abend noch mal ein bisschen über Dankbarkeit im Allgemeinen und Besonderen Nachdenken.

Björn
Ja, bei mir ist es meistens so zu Weihnachten, dass ich dann schon, dass das Jahr so ein bisschen Resümee passieren lasse, weil wir steuern ja auch Silvester zu. Das ist ein kleiner Vorgriff, unser nächstes Thema an Silvester. Aber ich bin dann in der Regel dankbar dafür, dass das wieder ein Jahr voller Erlebnisse war, die einen weitergebracht haben. Und vielleicht jetzt ein kleines Weihnachtsgeschenk. Und ich bin auch sehr dankbar, dass wir diesen Podcast gestartet haben und dass wir unsere Ausbildung zusammen beendet haben.

Björn
Also von daher vielen Dank.

Jan
Dafür bin ich auch sehr dankbar. Das kann ich nur zurückgeben an der Stelle. Tja, da bleibt die Frage Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, wofür seid ihr denn so dankbar? Vielleicht ist das ein Anlass, darüber nachzudenken. Vielleicht habt ihr schon im Rahmen dieser Episode darüber nachgedacht. Uns bleibt jetzt nicht viel mehr, als euch eine frohe Weihnacht zu wünschen. Eine schöne Zeit mit euren Lieben. Und wir freuen uns, dass ihr mit dabei wart beim Podcast und freuen uns darauf, euch bald wieder zu hören und verabschieden euch jetzt in einen schönen Abend oder auch in einen schönen Tag, wenn ihr es an einem anderen Tag hört.

Björn
Frohe Weihnachten

Jan
Frohe Weihnachten und auf Wiederhören.

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