Portrait Björn Bobach

Coaching Blog & Podcast

Coach&Coach: Positives Denken

1. Oktober 2021

Jan Gustav Franke und ich beschäftigen uns in dieser Coach&Coach Folge mit positivem Denken.

Was ist positives Denken und was nicht? Was bringt es uns eine positive Sicht auf die Geschehnisse um uns herum zu entwickeln?

Fragen und Anmerkungen gerne an bjoern@bjoernbobach.de und kontakt@jangustavfranke.de

Listen on Apple Podcasts
Spotify Logo Coach & Coach

Hier die Transkription des Podcast:

Björn
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Coach und Coach mit mir Björn Bobach und Jan Gustav Franke Hallo Jan, hallo Björn, und heute durfte ich mir ein Thema wünschen. Letztes Mal war der Jan ganz aufgeregt. Heute bin ich es. Ich möchte darüber sprechen, was positives Denken ist, was es nicht ist, was es einem bringt und wie es oft falsch verstanden wird, glaube ich. Jan, was ist denn positives Denken deiner Meinung nach?

Jan
Tja, was ist positives Denken meiner Meinung nach? Vollumfängliche Definition zu Beginn der Folge oder sagt doch erstmal, was es nicht für dich ist.

Jan
Also ich versuchs einfach mal ohne leitende Frage zu beschreiben, also positives Denken aus meiner Sicht, was mir jetzt so assoziiert dazu einfällt. Es hat eben einen positiven Kern in allen Dingen zu sehen oder zumindest dahin zu kommen, dass nach anfänglicher Unzufriedenheit mit Themen. Also man muss ja nicht alles toll finden oder positiv finden, was was passiert. Aber das man halt irgendwie Möglichkeiten findet was positiv zu wandeln. Das wäre jetzt mal so ein kleiner Einstieg von meiner Seite aus.

Jan
Hmmm.

Björn
Warum ich das Thema so gerne besprechen wollte, liegt daran, dass ich es schon oft erlebt habe. Und ich saß einmal im Raum, wie jemand sagte Wenn du positiv denken willst, musst du alles Negative von dir weisen. Das heißt, negative Einflüsse muss man einfach, also wortwörtlich einfach abstellen. Und Negatives existiert dann einfach gar nicht mehr. Und dann gehört da das Redskins würde jetzt zu weit gehen. Ich will ja niemanden diffamieren, der jetzt nicht an der Straße Angabe gedachte.

Björn
Ich hätte eher thematisch gedacht, aber das lassen wir mal lieber. Das war, das war tatsächlich im Rahmen eines Seminars. Ich sehe darin eine große Gefahr, weil das bedeutet ja dann auch und da liegt dann die Gefahr, dass alles, was ein Problem ist, ein etwas Negatives ist, einfach negiert wird. Das heißt, das drücken wir mal schön zur Seite, wir verdrängen es und wir wissen ja alle nur zu gut. Alles, was wir schön verdrängen, kommt dann irgendwann so der Ballon Effekt, den man unter Wasser drückt, mit geballter Kraft wieder nach oben und richtet dann unter Umständen viel, viel mehr Schaden an.

Björn
Deswegen ist mir das liegt mir das Thema so am Herzen, weil ich glaube, es ist wichtig, dass man sich schon klar macht, dass positives Denken nicht bedeutet, dass man über negative Dinge nicht nachdenkt, dass man Probleme nicht annimmt. Und damit sind wir bei der Grundvoraussetzung für positives Denken meiner Meinung nach, nämlich das negative Annehmen. Das klingt paradox, aber ich glaube, das ist der wichtigste erste Schritt. Wenn ich ein Problem habe, muss ich es, um es positiv zu wandeln, als erstes annehmen.

Björn
Oder hast du eine andere Meinung?

Jan
Ich habe da keine andere Meinung dazu, ich überlege gerade. Ich bin ja schon wieder hier auf Wort Wortklauberei Ebene unterwegs. Ähm. Damit ich also was ich auf jeden Fall unterschreiben würde, dass man Dinge annehmen muss, die passieren. Und ich glaube, ob etwas als negativ empfunden wird, kann auch wieder total individuell sein. Also das viel bemühte Beispiel, die Kündigung, die vom Unternehmen kommt. Der eine empfindet das irgendwie als große Bedrohung, der andere sagt Ach, ein Befreiungsschlag, endlich kann nicht mal was ganz anderes machen, so dass natürlich die Bewertung einer Situation auch noch mal wieder individuell ist.

Jan
Aber wahrscheinlich genau. Grundsätzlich ist es so, dass sowohl positive als auch negative Dinge allgemein eben Situationen, Umstände und so weiter. Angenommen, akzeptiert werden müssen und nicht verdrängt werden sollten.

Björn
Ist ja auch Teil der Resilienz des Resilienz Trainings, dass man auch da die Stressfaktoren, das, was einem unter Druck setzt, erst einmal annehmen muss, um überhaupt zu einer Lösung zu kommen. Und dann ist was ganz spannendes, weil in dem Moment, wo man es annimmt, dann entscheidet sich, ob man wirklich positiv denken kann, weil das hast du auch mal zu mir gesagt, dass man in einem Problem trotzdem immer die Lösung auch sieht. Wie geht man denn da vor?

Jan
Tja, also ich glaube, dass da tatsächlich. Viel Kärrnerarbeit drin steckt also. Ich glaube, das hat etwas damit zu tun, sich ein Stück weit auch selbst darauf. Zu trainieren, so wie ich das jetzt mal formulieren. Überhaupt die positive Dinge positiv zu sehen oder eben in allen Situationen auch das Potenzial, etwas Positives daraus zu bauen und zu entwickeln. Ich glaube, wir sind da jetzt tatsächlich schon bei diesem Punkt. Den man da strapazieren kann, nämlich die Bezeichnung Problem trans und lösungs trans, genau, dass man also.

Jan
Unterschiedliche Welten hat Man kann in der Welt unterwegs sein, in der man sagt Alles ist schwierig, alles ist ein Problem. Immer passiert mir das. Mir werden nur Steine in den Weg gelegt und so weiter und so fort. Und die eine, also nicht die identische gleiche Version, aber eine andere Person in der gleichen Situation könnte sagen Ach, hier noch eine Aufgabe, da noch was, was mich jetzt gerade aufhält, aber was ich erledigen kann. Und dann komme ich weiter.

Jan
Quasi immer sozusagen den Fortschritt sieht und die Möglichkeit und diese Transformation von einer Problem, Trance oder Grundeinstellungen an Erlösung, Straße oder Einstellung zu kommen. Das ist glaube ich der wesentliche Effekt. Und jetzt um deine Frage noch mal zu wiederholen wäre ja die Frage Wie mache ich das? Fragst du mich nicht, ich kann auch gerne darauf antworten, aber ich habe jetzt eine Frage von dir erwartet, dass sie jetzt noch mal kommt, deshalb habe ich sie schon mal vorweggenommen.

Björn
Nein, nein, aber ich fand das jetzt ein wichtiger Ausführung, weil das ist ja genau das. Und das wird dann halt oft falsch verstanden, dass man Menschen, die in einer Problem Trance hängen und solchen das hat auch jeder schon mal erlebt. Glaube ich. Ich habe das erlebt. Du wirst es auch schon mal erlebt haben, dass man irgendwann, also in irgendeiner Situation wirklich nur noch das Problem sieht und überhaupt nicht weiß. Wie soll ich da jetzt rauskommen?

Björn
Und mit jedem Tag wird es eigentlich immer schlimmer. Und das ist wirklich eine Trance, weil wir ja alle so viel Potenzial in uns tragen und so viele Möglichkeiten in uns tragen und vor allem ja auch unser eigener Chef sind. Jederzeit. Im Prinzip im Leben. Ich meine jetzt nicht in der Arbeit, aber im Leben sind wir ja unser eigener Chef. Es zwingt uns ja keiner, eigentlich irgendetwas zu tun. Und wenn man in dieser Trance gefangen ist. Ist das ist der Schritt in die Lösungs Straße.

Björn
Der erscheint einem riesig. Ich glaube, da sind viele deswegen auch in der in der Straße gefangen, weil sie diesen Schritt. Auf die andere Seite als gigantisch groß empfinden, als einen unglaublichen Kraftakt. Und weil wir jetzt immer von Lösungs und Problemdruck sprechen das ist ja sind ja Begriffe, die kommen ja vor allem auch aus der lösungs fokussierten Kurzzeit Therapie oder bzw. dem fokussierten Kurzzeit Coaching. Und da gibt es ja ganz viele verschiedene Tools, wie man das bewerkstelligen kann.

Björn
Und ich habe das erlebt, nicht am eigenen Leib, ich nicht als Coachee, sondern als Beobachter. Dass jemand wirklich innerhalb von einer Stunde. Eine völlig andere Sicht auf die Welt entwickelte sich also auf seine persönliche Welt in dem Moment. Es hatte sich nichts geändert an äußeren Umständen, aber durch eine eine Übung mit einem Coach wurde da jemand völlig aus dieser Trance herausgerissen und landete in einer Lösung Straße und ging, obwohl sich eigentlich erstmal nichts verändert hatte. Nur seine innere Haltung ging ganz anders aus dieser Sitzung heraus und das fand ich so beeindruckend.

Björn
Da habe ich wirklich gedacht, das ist eigentlich der Schlüssel zu allem. Und das fing halt auch wieder damit an, dass das angenommen wurde, dass die Grundsituation wurde erst einmal angenommen und es wurde erst gesagt Ja, es ist jetzt halt so. Das war eine Trennung Situation, um es kurz zu erklären. Und dann wurde das tatsächlich innerhalb dieser Sitzung das erste Mal auch von dem Coachee als Realität anerkannt. Und das hat schon so viel bewirkt. Ich fand das Wahnsinn.

Jan
Na ja, also allein dieser Schritt. Vom. Das darf nicht sein. Das kann nicht wahr sein. Ich will nicht, dass das so ist. Um dahin zu kommen, zu sagen Okay, ich werde es nicht ändern, nicht? Auch wenn es mir keinen Spaß macht, aber ich nehme es an, dass es so ist und ich akzeptiere das. Das ist natürlich auch schon mal ein enormer interner Schritt. Das hat ja auch was damit zu tun, Widerstand aufzugeben und irgendwo sich ein Stück weit auch mit.

Jan
Mit der Realität, wie sie sich jetzt gerade darstellt, auseinanderzusetzen und das anzunehmen und das ist schon allein das ist natürlich schon mal eine enorme, ein enormer Schritt.

Björn
Der ist natürlich der Coach auch sehr entscheidend, weil es ist dann ja oft der Coach, der und da zitiere ich mal unsere Ausbilderin, der sagen muss Aber es ist jetzt so hm und. Da merkt man dann, wenn man das beobachtet, dass bei dem Coachee in dem Moment, wenn dann so ein loyaler Mensch wie der Coach in dem Moment das so Wertfreie ausspricht, dass da schon ganz viel passiert. A. Und dann ist der Schritt gar nicht mehr so groß in die Lösung Straße.

Jan
Ja, dann ist der Schritt vielleicht gar nicht mehr so groß. Die Frage ist ja für den Klienten auch immer noch nicht so groß. Auch da, glaube ich, hat das viel damit zu tun. Also entweder eine hohe Selbstreflexion da ist, dass man selbst da auch dran arbeiten kann mit den eigenen Fähigkeiten. Oder wenn man auch jemanden an seiner Seite hat, der das gut begleiten kann und gut moderieren kann. Und. Da wäre ja zum Beispiel ein möglicher Schritt, sich der Sache anzunähern, zu sagen Wenn das jetzt so ist und das jetzt erst mal so akzeptiert ist.

Jan
Wie gehen wir denn jetzt damit um? Was machen wir denn damit?

Björn
Das ist eine Möglichkeit, eine andere Möglichkeit ist ja das, was wir fachmännisch als Reframing bezeichnen, das man sich vorstellt. Wie würde es sich anfühlen, wenn das Problem nicht mehr existiert? Das wäre in Zukunft, wenn das alles Vergangenheit wäre. Und was ist dann wirklich anders? Was muss eintreten, damit das wirklich anders wäre? Und darüber kommen die meisten ja schon sehr, sehr schnell zu den Schritten, die sie dann gehen müssen, um aus dieser Problem rauszukommen.

Björn
Und dann ist man auch wirklich im positiven Denken, weil dann nimmt man die Erfahrung an und schöpft aus seinen Ressourcen und baut sich seine für sich selbst passende Lösung zusammen. Und wenn man das dann einmal überstanden hat und ich glaube deswegen auch, dass man, je mehr Krisen man durchschritten hat, dass man immer mehr in das positive Denken kommt, weil man immer mehr lernt, dass alles eine Lösung hat. Wenn ich jetzt jemanden vor mir habe, der irgendwie eine Trennung hatte und dann ist er gekündigt worden und dann war er ewig arbeitslos und dann hat er nur eine toxische neue Beziehung, so zwei Jahre am Stück oder irgendwie so was.

Björn
Dass das natürlich in dem Moment unheimlich schwierig ist, in die ihn da aus einem Problem rauszukommen, ist klar. Aber ich glaube tatsächlich, dass mit jeder Krise, die man auch überwindet, die Möglichkeit, positiv auch auf neue Herausforderungen und schwierige Situationen zuzugehen, steigt.

Jan
Ja, und es ist natürlich auch so, dass jede noch so schwierige Situation auch immer Potenzial zum Lernen birgt. Also auch da ist ja quasi die Frage Selbst wenn ich auch von einer schwierigen Situation oder herausfordernden Situationen in die nächste gelange, sehe ich quasi nur die nur die Schattenseiten in Anführungsstrichen oder sehe ich auch einen positiven Kern, einen anderen Kern vielleicht auch, der mit dabei ist und. Und was kann ich daraus im Endeffekt ziehen, um um etwas daraus zu lernen und zum Positiven zu gestalten?

Björn
Ah, genau. Also das ist mir. Man merkt das glaube ich auch, dass es mir so ein Herzensthema, weil man hat mir früher immer gesagt, du darfst nicht an Probleme denken. Also das sind so, dass so was, was ich irgendwie schon mein halbes Leben ich bin jetzt 47, also ungefähr mein halbes Leben immer mal wieder gehört habe. Und das fand ich schon so gefühlsmäßig immer falsch. Und ich finde es auch wichtig, dass man, dass man das halt vermittelt als Coach, dass es eben nicht bedeutet, dass man keine Probleme haben darf, dass man nichts Negatives haben darf, sondern der Umgang damit ist das Entscheidende.

Björn
Der.

Jan
Absolut. Mir fällt noch ein anderes Thema mit in dem Zusammenhang ein und da geht es doch noch mal um die Einflüsse von oder auf positives Denken und auch um außen Einflüsse und da. Geht es um das Thema. Es ist aber eigentlich ein neuer Themenbereich, den man anschreien, anschneiden kann. Priming und was das da für eine Rolle spielt in dem Zusammenhang. Also ich könnte das jetzt erklären, aber vielleicht machen wir das einfach mal in einer separaten Folge. Okay, dass wir das noch mal in Ruhe diskutieren, weil das ist eigentlich was, was man auch schön nutzen kann, um auch positives Denken zu fördern in dem Zusammenhang und auch Lösungsorientierung zu fördern.

Björn
Dann setzt man das auf unsere Liste.

Jan
Ist auf jeden Fall eine ganze ganze Folge wert.

Björn
Okay, aufgeschrieben.

Jan
Wär schön. Dann denke ich, dass wir jetzt heute über positives Denken ähm, uns gut ausgetauscht haben. Björn, hast du noch andere Dinge, die du in dem Zusammenhang besprechen möchtest?

Björn
Nein, eigentlich nicht. Ich hoffe und ich denke, wir haben die Message rübergebracht.

Jan
Genau. Das heißt also, wir nehmen an, was da kommt. Suchen den positiven Kern, suchen nach Möglichkeiten, wie wir es gestalten können. Und manchmal hilft vielleicht schon der Gedanke, wie es denn wäre, wenn wenn es positiv ist und was wir dafür tun können. Genau. Und. Wir hoffen, dass euch diese Folge auch wieder gut gefallen hat und dass ihr beim nächsten Mal auch wieder mit dabei seid. Und wenn ihr mehr über uns erfahren möchtet, dann findet ihr uns auch im Internet unter bjoernbobach.de und jangustavfranke.de und ansonsten bleibt uns jetzt nur noch zu verabschieden und zu sagen Bis zum nächsten Mal soll ich es heute sagen, Jan, kannst du auch?

Björn
Auf Wiederhören. Macht’s gut.

Letzte Blogbeiträge