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Coach&Coach: Selbstvertrauen

18. März 2022

Aufbauen auf der letzten Folge zum Thema Vertrauen, gehen wir nun auf Selbstvertrauen ein, eine besondere Form und wohl die wichtigste.
Jan Gustav Franke und ich gehen auf Faktoren ein, die Selbstvertrauen aufbauen und zerstören können, was man im Alltag tun kann, um mehr Selbstvertrauen zu gewinnen, und so zufriedener zu leben.

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Hier die Transkription des Podcast:

Björn
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Coach und Coach mit mir Björn Bobach und am anderen Mikrofon Jan Gustav Franke Hallo Jan, hallo Björn, wir knüpfen heute an das Thema aus der letzten Woche an. Da haben wir uns mit Vertrauen beschäftigt. Das Thema hat uns ja der Opa von Jan kredenzt. Und als wir da im Gespräch waren, ist uns auch direkt aufgefallen, dass wir zu dem besonderen Unterthema dort Selbstvertrauen eine eigene Folge machen sollten. Und das ist uns so heiß unter den Nägeln gebrannt, dass wir das direkt in dieser Woche nachschieben. Also heute geht es um Selbstvertrauen sich selbst trauen oder Vertrauen in sich selbst haben. Jan Was ist da? In welcher Weise verstehst du den Begriff?

Jan
Ich finde, man kann da ganz gut auch den Vergleich ziehen zum Gegenteil. Also ich finde Selbstvertrauen auch in einem Verhältnis zu Selbstsicherheit, das Synonym verstehen und dem gegenüber auch eine gewisse Unsicherheit. Wenn man kein Selbstvertrauen hat, dann wird es auch oftmals als Unsicherheit beschrieben oder empfunden. Und insofern ist für mich Selbstvertrauen eben die. Gewissheit oder das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten darin, Dinge meistern zu können und sich auch etwas zuzutrauen und vielleicht auch neue Dinge zuzutrauen, die man eventuell in der Vergangenheit noch gar nicht so bewältigt hat, aber denen man sich dann durchaus gewappnet fühlt, weil man eben auch weiß, was man in der Vergangenheit schon so alles geschafft hat.

Björn
Hmmm, spannend an der an dem Thema finde ich, dass das ja eigentlich immer erst dann aufs Tablett kommt, wenn es am Selbstvertrauen mangelt. Also wenn man darunter leidet, dass man eben kein Selbstvertrauen hat, also eher negativ behaftet das Bild von den eigenen Fähigkeiten hat, erst dann setzen wir uns damit ja aktiv auseinander. Es ist ja nicht so, oder? Es ist sehr selten so, dass man zum Thema hat, wenn man mit jemandem spricht. Ich habe so ein gutes Selbstvertrauen. Lass uns mal darüber reden, ob man schon mal begegnet ist, glaube ich. Wenn man es in der Fremdwahrnehmung bei jemandem feststellt, dass man das Gefühl hat, da hat jemand einen, vielleicht etwas übersteigertes Selbstvertrauen oder vielleicht ist dann auch die Form davon, dann der Übermut in dem Zusammenhang.

Björn
Das ist ja ein ganz, da können wir ja direkt einsteigen, weil das ist so das Thema, weil der Themenbereich Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung. Also ich wage jetzt mal zu sagen, nur weil man den Eindruck hat, jemand hat ganz viel Selbstvertrauen, muss das nicht unbedingt die Realität sein. Ich habe es dir im Vorgespräch schon erzählt. Ich habe das selbst erlebt, dass mir nachgesagt wird und mehr noch eigentlich wurde, ich wäre so ein Fels in der Brandung und mich könnte ja nichts umhauen. Auch in der Zeit, an der ich da ich am Theater war, wurde mir das immer nachgesagt. Und ich war dann immer sehr überrascht, weil die Realität eigentlich eine ganz andere war, damals mehr als heute, dass ich mich überhaupt nicht sicher fühlte und dass ich eigentlich immer die Sorge hatte. Reicht das denn? Und mache ich das richtig? Und werde ich den Erwartungen gerecht? Und das schien sich aber nicht nach außen zu übertragen. Und für mich besonders interessant ist, dass ich das jetzt nicht bewusst überspielt hätte es jetzt also nicht so, dass ich durch durchs Leben gegangen bin und gedacht habe, ich darf keine Menschen zeigen, dass ich gerade an mir selber zweifel oder dass ich mir nicht sicher bin.

Björn
Trotzdem war die Außenwirkung eine völlig andere als das, was in mir drinnen stattgefunden hat. Also würde ich jetzt behaupten, dass man tatsächlich das Selbstvertrauen einem Menschen nicht unbedingt ablesen kann an seinem Verhalten.

Jan
Wer also bestimmt nicht immer? Es gibt natürlich Menschen, die bei denen das vielleicht das Gegenteil oder vielleicht ersichtlich ist, wenn jemand nicht so ein großes Selbstvertrauen hat, dass man das vielleicht schon eher lesen kann. In Teilen aber auch nicht immer. Und ich glaube, es ist bei so vielen Dingen so, dass wir natürlich in der Kommunikation nach außen nur einen Teil dessen auch überhaupt nach außen geben, der wir sind. Wir haben hier ganz, ganz viele Facetten. Und genauso ist natürlich unser Gegenüber auch wiederum dann ein weiterer Aspekt in diesem ganzen Thema. Denn die Frage ist ja auch Das eine ist, was ich ausstrahle, das andere ist, wie es aufgenommen, wahrgenommen wird. Und das ist ja auch etwas, was es in ganz, ganz vielen Bereichen gibt. Also ein relativ prominentes Beispiel dafür sind ja auch Komiker, denen er auch nachgesagt wird. Ein Komiker, der ist halt immer witzig, der ist immer gut drauf und so weiter. Und der wirkt auch so auf der Bühne. Und ihm ist das auch in diesem Zusammenhang in seiner Facette, die er da gerade spielt, wahrscheinlich nicht die Facette, die er spielt, sondern diese Facette, die er dann gerade ist oder die er zeigt.

Jan
Sagen wir mal so und trotzdem gibt es ja auch auch bei Komikern große persönliche Baustellen, persönliche Krisen, auch teilweise Depressionen und so weiter. Und das heißt, wir Menschen sind ja vielfältige Wesen und man kann nicht alles nur daran ablesen, was sich an der Oberfläche zeigt oder was man zeigen möchte. Ob bewusst oder unbewusst. Und wie gesagt, jeder nimmt unterschiedlich wahr. Ganz sicher.

Björn
Ja, das hat auch damit zu tun, was man selbst für ein Bild von sich hat, was die Wahrnehmung angeht von anderen Menschen um sich rum, was man als selbstsicher deutet. Also zum Beispiel gibt es bestimmt Menschen, die ein besonders lautes Auftreten als selbstsicher deuten. Oder jemand, der viel spricht, wird als selbstsicher wahrgenommen. Vielleicht, weil das Dinge sind, wo man selber mit sich hadert, dass man vielleicht nicht so gut vor anderen sprechen kann. Und wenn jemand anders das dann quasi im Gegenteil auch noch übertrieben vielleicht macht, ist das etwas, was einem Selbstvertrauen suggeriert in dem Moment. Ich finde den ich finde den Begriff ja bitte.

Jan
Was mir in dem Zusammenhang noch einfällt, ist natürlich auch genau der Punkt. Das ist ja auch teilweise Taktiken sind oder Techniken sind, wie so etwas kompensiert werden kann. Also jemand, der unter Umständen um sich unsicher ist, neigt vielleicht auch dazu, lauter zu werden, um das zu überspielen. Und deshalb kommt es bei anderen vielleicht auch anders anders an.. Und oftmals ist es ja eben nicht so, dass diejenigen, die am lautesten sind, diejenigen sind, die auch das größte Selbstvertrauen haben, sondern dass da eben auch gewisse Baustellen sind. Also jemand, der der in sich ruht und er weiß, was er kann, der muss nicht auf die Pauke hauen, um sich durchzusetzen, sondern der, der kann das unter Umständen auch anders tun. Man kann das nicht pauschalisieren, aber ganz sicher ist es so, dass ja eben die nur die reine Wahrnehmung von außen ganz sicherlich nicht ein ein immer treffendes Bild vom Inneren abgibt in dem Zusammenhang.

Björn
Spannend ist ja, weil ich glaube, es gibt niemanden, der sagt, ich hätte gern weniger Selbstvertrauen. Das halte ich für unwahrscheinlich. Ich glaube, sehr, sehr interessant ist die Frage, was Selbstvertrauen stärkt und fördert. Es gibt natürlich auch die andere Seite, was das Selbstvertrauen zerstören kann. Aber was stärkt Selbstvertrauen? Für mich eine große Erkenntnis, die ich mal hatte. In meinem Leben ist das Selbstvertrauen nicht nur unbedingt Dinge sind, die man tut, sondern auch Dinge sind, die man lässt. Etwas nicht tun, nein sagen, Dinge lassen können. Das ist etwas, was für mich persönlich den größten Effekt auf mein eigenes Vertrauen in mich selbst hatte. In meinem Leben, das ich wirklich ganz bewusst von dem ich lossagen konnte.

Jan
Hm, ja, und beiden Seiten zugrunde liegt, glaube ich, da eben das Thema auch Selbstwirksamkeit, Erfahrung. Das heißt also erstmal festzustellen, dass das, was man tut, wie man sich entscheidet, ob man so etwas tut oder etwas lässt, ob man einer Sache zustimmt und das dann durchzieht oder ob man auch sagt Ich möchte etwas nicht, aber dass das eben wirksam wird. Also das, dass man das halt eben tun kann, das kann sein. Selbstwirksamkeit ist Erfahrung, wenn ich halt irgendwie etwas in der Vergangenheit gemeistert habe. Ob das eine Prüfung ist, ob das sportliche Erfolge sind, ob das berufliche Erfolge sind oder schwierige Situationen sind, mit denen man umgegangen ist. All das sind Erfahrungen, die einem zeigen, dass man wirksam ist, auch nach außen. Denn das hat ja auch ganz oft eben zu tun. Also Selbstvertrauen mit Dingen, die nicht nur im Inneren liegen. Klar, ich setze mich selbst auseinander, aber ganz viele Punkte, die mit Selbstvertrauen zusammenhängen, sind ja auch zu sehen in einem Zusammenhang mit äußeren, äußeren Objekten.

Jan
Personen, mit denen interagiert wird letzten Endes. Also ich habe zum Beispiel es gibt die Möglichkeit, dass man eben sagt, ich traue mir etwas nicht zu, etwas Berufliches, weil die Herausforderung zu groß ist. Ich weiß nicht, wie ich dieses Team führen soll. Ich weiß nicht, wie ich diese Aufgabe bewältigen soll oder so etwas. Das heißt, es ist immer die eigene Person im Verhältnis auch zu etwas anderem. In diesem Zusammenhang.

Björn
Ich finde. Ich finde. Entschuldige. Bitte. Bitte. Ich finde den Begriff Selbstwirksamkeit auch ganz spannend, weil das ja auch ein Phänomen, das man beobachtet, wenn jemand so gerade noch ein Beispiel, wenn sie zum Beispiel jemand befördert wird nur aufgrund von Beziehungen, die er hat, aufgrund von Vitamin B an. Der kommt also durch reines Vitamin B in eine Führungsposition. Das sind in der Regel ja nicht die besten Führungskräfte. Das sind ja Menschen, die dann versuchen, sich in dieser Führungsposition im Nachhinein noch zu behaupten. Weil es, glaube ich, nicht durch Selbstwirksamkeit erreicht wurde. Das wurde ja durch die Wirksamkeit von jemand anderem geschaffen, diese Situation. Und das hat eigentlich dann negative Auswirkungen auf das Selbstvertrauen.

Jan
Jein. Also kann sein. Es ist natürlich auch so, dass die Wirksamkeit ja, aber zumindest jemand war so weit, dass jemand, dem zugetraut hat, das zu tun und deshalb in diese, diese ihn oder sie in diese Position hebt. In Anführungsstrichen. Wenn sie jetzt über Vitamin B läuft, das würde man ja jetzt auch nicht zwingend machen mit jemandem, dem man das gar nicht zutraut. In dem Zusammenhang aber das gibt es ja natürlich, gibt es ja sicherlich, aber auch da hängt ja sozusagen die die Position des desjenigen derjenigen mit daran, die ihr das auch tut. Unter Umständen. Es gibt da ja auch Einflüsse gegenseitig. Also ich würde niemanden in eine Position bringen, von der ich jetzt ausgehe, dass das diese Person in dieser Position nicht gerecht werden kann. Insbesondere wenn ich selbst dafür auch verantwortlich bin. Aber worauf das eigentlich abzielt und in welche Richtung es geht, ist es natürlich so, wenn ich. Etwas für etwas eine Anerkennung bekomme, weil ich etwas geleistet habe. Dann fällt es mir leichter, das anzunehmen und mir das zuzutrauen.

Jan
Vielleicht auch so, dass das, was daraus resultiert, beispielsweise eine Beförderung. Ich habe meinen Job gut gemacht und deshalb werde ich befördert. Man traut mir das zu. Dann traue ich mir das vielleicht auch eher selbst zu, als wenn ich selbst den Eindruck habe, ich habe das nur aus Gründen bekommen, die ich gar nicht selbst verantwortet. Sondern es ist mir so zugeflogen und ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das kann. Und dann muss ich es vielleicht auch unter Umständen in irgendeiner Art und Weise überkompensieren. Oder ich muss die Erfahrungen erst danach machen, wie ich dann einfach so ich denke auch das geht. Es geht ja im Leben auch viel mit. Mit Mut zur Lücke. Und man kann sich auch in größere Dinge rein entwickeln. Es gibt ja auch genug Situationen, wo jemand vielleicht ganz unverhofft irgendwohin kommen. Also beispielsweise. Eine, aus welchem Grund auch immer eine Führungskraft oder wie auch immer geht ohne oder in der Familie passiert etwas ein. Ein Familienmitglied verstirbt oder geht weg oder wie auch immer. Und auf einmal kommt man in eine Position, die man gar nicht so erwartet hat und muss da auf einmal Verantwortung übernehmen.

Jan
Und das ist ja herausfordernd. Und trotzdem ist es ja möglich und gelingt es ja auch vielen Menschen. Zum Glück sind wir auch als Menschen sehr anpassungsfähig gewesen, dass wir uns da hinein entwickeln und dass wir dann auch Selbstvertrauen mit der Zeit entwickeln können in dieser neuen Position oder Rolle. Aber es ist sicherlich immer ein Unterschied, ob das jetzt unverhofft kommt oder ob das in kleinen Schritten in Anführungsstrichen sich in diese Richtung entwickelt und ich deshalb sagen kann Das ist für mich, das ist für mich in Ordnung. Andererseits muss man ja sagen, es gibt ja quasi auch die die andere Seite der der Argumentation, die, die sagt Du musst eigentlich deine Komfortzone verlassen, damit der Schritt groß genug ist. Also es gibt ja auch Menschen, die sagen Wenn du keine kein Respekt vor diesem Schritt hast, dann ist der Schritt eigentlich nicht groß genug. Und da kann man natürlich vortrefflich drüber streiten. Also ist da der Mut zur Lücke. Der Königsweg zu sagen Nein, der muss groß sein. Und vielleicht muss ich mir gar nicht sicher sein zu Beginn, damit ich möglichst schnelles Wachstum habe.

Jan
Persönlich eine steile Lernkurve. Oder ist es der richtige Ansatz zu sagen Nein, das sollte alles Stepp by Stepp laufen, damit ich mir in jedem Moment sicher bin. Dabei kann man drüber diskutieren.

Björn
Ja, also wenn du sagst, dass du würdest jetzt niemanden in eine Position befördern, von wo du glaubst, dass der die nicht packen könnte, ist das natürlich eine sehr lobenswert und hoch unpolitische Haltung. Was diese Thematik angeht, aber das ist jetzt natürlich wieder ein völlig anderes Feld. Immer wieder Narayen Erfolge machen könnten. Aber die die Realität zeigt ja auch oft genug das und vielleicht lassen wir das dann auch, was den Themenbereich angeht, damit aber die Realität zeigt ja, oft kommt das auch aus politischen Gründen Positionen besetzt werden, wo es gar nicht so sehr um die Leistung geht, sondern um sich selbst den Rücken zu stärken. Und das ist in größeren Konzernstrukturen ja leider muss man sagen immer noch sehr verbreitet. Ich glaube, es ist jetzt, weil wir ja über Selbstvertrauen sprechen, vielleicht ganz wichtig, weil ja die meisten Menschen sich eher mehr Selbstvertrauen wünschen und eher gar keiner sagt, ich hätte gern weniger Selbstvertrauen, dass wir vielleicht uns darüber unterhalten, wie man Selbstvertrauen aufbauen kann. Also wie? Was kann man tun, um um sein Selbstvertrauen zu stärken?

Björn
Und was mir dann einfällt, eigentlich als erstes ist, wie wir auch im Vorgespräch schon kurz festgelegt hatten, ist Ressourcen, Arbeit und zu schauen. Also ich mache das eigentlich immer ganz gern in Form einer an Lebenslinie zu schauen, was im was man in seinem Leben eigentlich schon erreicht hat, weil das vergessen ja viele gerne. Also das ist der Blick zurück, kann in solchen Momenten ja sehr heilsam sein, um sich einfach darüber im Klaren zu werden, was man mit welchen Ressourcen eigentlich schon geschafft hat. Und dadurch aktiviert man diese Ressourcen ja automatisch auch schon wieder. Und das hat meistens ja schon eine ganz wunderbare Wirkung, wenn wir über Ressourcen sprechen. Vielleicht kommt jetzt auch noch einmal erläutern für den Fall, dass es nicht jeder hören, jedem Hörer geläufig ist, dann sprechen wir eigentlich auch in dem Zusammenhang von Fähigkeiten, mit denen man also Dinge bewältigen, meistern kann und Fähigkeiten, Eigenschaften, die man zu sich zählt. Das kann beispielsweise sein Kommunikations, Talent oder Kommunikationstechniken, die man beherrschen kann. Kann er Empathie sein?

Björn
Das kann aber auch eine Leistungsbereitschaft sein.

Björn
Durchhaltevermögen, Würde und Durchhaltevermögen.

Jan
Ganz viele unterschiedliche Punkte. Damit ist jetzt nicht gemeint, nur allein Zeit und Geld, was vielleicht da ist oder nicht da, sondern es geht auf äußere und persönliche Ressourcen, Eigenschaften, Fähigkeiten, mit denen man in der Vergangenheit eben schon Dinge auch geschafft hat. Und da sind wir auch genau bei dem Punkt. Wir hatten gerade schon das Thema Selbstwirksamkeit Erfahrung angesprochen und das geht ja Hand in Hand mit dieser Ressourcen Arbeit. Dass man also schaut, in welchen Momenten war ich denn schon wirksam in meinem Leben und mit welchen Ressourcen habe ich das denn geschafft? Also was hat mich dahin geführt? Oder was hat mich dazu befähigt, auch Dinge zu meistern? Was gab es vielleicht auch schon für Herausforderungen, die ich da bewältigt habe und die ich dann auch dann positiv gestaltet habe in dem Zusammenhang? Und was ist gerade schon gesagt? Das ist natürlich so, dass dann eben in solchen Momenten, wo so was eventuell auch akut werden kann, teilweise der Fokus gerade gar nicht so auf den Dingen liegt, die man schon erreicht hat. Auch da ist es ja so!

Jan
Wir sind auch als Menschen fokussiert auf unterschiedliche Bereiche unseres Lebens, wir haben ja eigentlich ganz selten wirklich die gesamte Palette und alle Aspekte vom Auge, sondern wir sind vielleicht auch in unterschiedlichen Situationen unterschiedlich fokussiert. Man spricht ja auch von der Problem Trans oder Lösungsansätze. Und oftmals, wenn so ein Thema gut führt, beispielsweise, dass man sagt Ich habe irgendwie kein Selbstvertrauen, ich traue mir das nicht zu. Dann ist man eher auf der Problem Seite verhaftet, gerade irgendwo und konzentriert sich darauf, was vielleicht nicht so gut gelaufen ist, was Sorgen sind in dem Zusammenhang, weshalb etwas nicht so laufen könnte. Und dann ist es eben ganz ganz wichtig, eher auf diese Lösung Seite zu kommen, lösungs fokussiert da wieder unterwegs zu sein. Und da kann das natürlich unheimlich hilfreich sein. Dieses Tool, was du genannt hast mit der Lebenslinie, finde ich da ganz ganz super. Also man kann sich das vorstellen wie so einen Graphen, also Kurven denkt aus der Schule nur mit weniger rechnen da ist man also tatsächlich mal aufzeichnet. Wie hat man also eine Linie aufzeichnet?

Jan
Was waren so Höhen, Tiefen? Wie hat man die bewältigt? Wo steht man heute? Und dann eben auch diesen Verlauf der Kurve, beschreibt also auch durchaus seinen einzelnen Punkten oder markanten Punkten auf der Linie, da irgendwo also, die benennt mit Ereignissen beispielsweise und auch dazuschreiben kann, wie man das geschafft hat, dann da mit verschiedenen Dingen umzugehen, was man auch bedenken muss, ist das natürlich alles immer eine zeitliche Komponente auch hat. Also du hast jetzt gerade beschrieben, jemand ist vielleicht an einem Punkt, wo er sich etwas nicht zutraut, sagt er schafft das nicht. Dann ist es auch mal ganz spannend zu betrachten, was passiert eigentlich sonst gerade drum herum. Also wenn jemand jetzt zum Beispiel von einer beruflichen Herausforderung steht und irgendwie damit sich hadert und. Glaubt, dass er überfordert ist mit dem, was er da tut. Ist es auch ganz interessant, den Blick zu weiten und wir hatten es ja auch schon öfter, dass eine Trennung von Beruf und Privat sehr, sehr schwierig ist. Also den Blick zu weiten und zu gucken, was passiert drumherum, wie es gerade die Beziehung, das passiert im Freundeskreis.

Jan
Was ist. Was ist vielleicht die Wochen zuvor geschehen ist. Da gab es da irgendwelche irgendwelche Ereignisse, die jetzt vielleicht dazu beitragen, dass man in dem konkreten Moment vielleicht so mit sich selbst hadert, mit sich selbst nicht mehr vertraut, weil all auch das setzt das Ganze ja wieder in einen anderen Kontext. Und dann kann man mit zusammen mit so einer Ressourcen arbeiten, von der Lebenslinie auch ganz andere Energien wieder mobilisieren und den Blick wieder nach vorne lenken. Und aus dieser, wie du es gerade auch richtig gesagt, dass wir aus dieser Problem trans raus kommen und dann mit mehr Ressourcen im Rucksack eher positiv nach vorne schauen.

Jan
Ja richtig. Ja, ich finde auch den Gedanken das schöne dieser Ressourcen Schatz ist einfach da, auch mal diese Ressourcen dann auf verschiedene Arten zu schreiben und sich das damit zu vergegenwärtigen und dann eben auch von Zeit zu Zeit mal wieder hervorzuzaubern und sich das anzuschauen. Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch, dass von Du ja auch ein großer Fan bist. Das Journal schreiben Tagebuch, wo man auch dann im Prinzip mit aufschreiben kann was ist gut gelaufen, was sind Erfolge, wo man auch mal in schwierigeren Zeiten dann mal hineinschauen kann.

Björn
Eine Ressource Entschuldigung, eine Ressource, die immer zu kurz kommt, meiner Meinung nach. Und das hat auch ein bisschen mit dem Begriff Selbstvertrauen zu tun. Ist das persönliche Umfeld, die auch Freunde und Partner sind, Ressourcen. Auch wenn wir sagen, wir wollen an unserem Selbstvertrauen arbeiten, an der Selbstwirksamkeit, aber auch Beziehungen, die wir pflegen zu anderen Menschen sind. Ressourcen darf man nie vergessen. Also das ist zum Beispiel jemand, der gerade in einer großen Krise steckt und vergisst, dass er Freunde hat, die ihn auffangen können, wird es nicht besser machen. Und diese Freunde sind eine Ressource, die auch die Selbstwirksamkeit steigern kann.

Jan
Es ist ja auch ein ganz wesentlicher Aspekt, auch in der ganzen Resilienz Forschung, dass man auch da sagt also persönliche soziale Beziehungen, die helfen einem da auch, Krisen zu überwinden oder eben auch nicht nur Krisen zu überwinden, sondern überhaupt Aufgaben zu meistern und Dinge zu tun, sich auch wohlzufühlen in der eigenen, in der eigenen Haut. Und Menschen sind nun mal soziale Wesen und und es geht Menschen gut, wenn sie eben auch in Interaktion treten mit anderen Personen. Und wenn man dann auch da mal die Möglichkeit hat, sich zu sich mal spiegeln zu lassen oder einfach mal eine andere Sicht auf die Dinge zu zu bekommen. Denn auch wenn man sich mit verschiedenen Dingen auseinandersetzt, mit dem, mit dem Selbstvertrauen, mit Aufgaben, die einem bevorstehen und so weiter und so fort, dann kann es da auch nicht schaden, mal von anderen Seiten etwas dazu zu hören. Also ich meine, das ist ja durchaus etwas, was man auch, was man auch selbst kennt aus Gesprächen auch mit Freunden, so dass das auch Freunde sagen oder man das auch Freunden sagen.

Jan
Auch toll, dass du diese Möglichkeit hast, das bist du bestimmt super machen, oder schau mal, was du überhaupt schon schon geschafft hast in deinem Leben. Da wirst du diese oder jene Aufgabe auch super meistern. Und das sind natürlich solche solche Punkte.

Björn
Und ja. Und ganz wichtig gute Freunde. Sind ja auch immer noch gute Freunde, selbst wenn man scheitert. Das ist ja auch ein ganz wesentlicher Punkt. Selbstvertrauen heißt ja nicht immer alles schaffen. Selbstvertrauen heißt ja auch, mit den eigenen Verfehlungen oder mit dem eigenen Scheitern trotzdem positiv umzugehen. Und deswegen sind diese, diese zwischenmenschlichen Beziehungen als Ressource so unglaublich wichtig, wenn es gesunde Beziehungen sind. Weil ich glaube, jemand, der von jemandem erwartet, du musst immer erfolgreich sein, so sind wir nicht befreundet. Das ist sehr wahrscheinlich kein Freud, würde ich sonst, wie der Rheinländer es sagen würde. Aber das ist eine ganz wesentliche Komponente, weil Selbstvertrauen. Wir reden die ganze Zeit darüber. An sich selbst glauben, etwas schaffen können. Ja. Aber Selbstvertrauen bedeutet halt auch, ohne mit sich selbst in den Krieg zu ziehen. Sagen zu können Das kann ich nicht oder Das habe ich nicht geschafft. Das ist ja auch ein etwas Normales. Und das sagen zu können, hat auch etwas mit Selbstvertrauen zu tun.

Jan
Ja, absolut. Und wir waren jetzt gerade viel bei Bauaufgaben unterwegs, aber eben auch im Bereich spielt es natürlich auch eine Rolle. Also auch da zu sagen, das sind meine, meine Grenzen, sich nicht selbst aufzugeben, sondern auch festzustellen, was ist man bereit zu geben, was ist man bereit dazu zu leisten, ist das falsche Wort, was man bereit zu geben für eine Beziehung? In dem Zusammenhang für eine Freundschaft, wo sind da unter Umständen Grenzen? Und wo traut man sich auch mal nein zu sagen? Das hat es ja ganz zu Beginn schon gesagt, zu gewissen Punkten, oder wo traut man sich auch mal? Ja. Brücken zu bauen, aktiv zu werden, nicht nur zu reagieren, sondern zu agieren, ob in bestehenden Beziehungen ist oder auch in neuen Beziehungen, wie traut man sich auch in dem Zusammenhang offen offen auf neue Menschen zuzugehen, die anzusprechen in dem Zusammenhang und das hat eben auch ganz viel damit zu tun, wie man da mit sich selbst auch in Balance ist.

Björn
Hmmm, das ist auch ganz spannend, weil es Menschen. Wenn man nicht mit gutem Selbstvertrauen ausgestattet ist, wird man ja, wenn man Menschen begegnet oder neuen Menschen begegnet, immer versuchen, den Erwartungen zu entsprechen. Man wird dann ja immer versuchen rein zu passen und sich unter Umständen auch verbiegen, um diesen selbst wahrgenommenen Erwartungen zu entsprechen. Und das ist ein Teufelskreis. Weil nur wenn man sich wirklich selber zeigt, kann man ja auch wirklich Anerkennung dafür erfahren, wer man wirklich ist. Und das ist auch ein ganz wesentlicher Schritt. Deswegen ist auch das Nein sagen können so wichtig, muss abgrenzen können zu wichtig und zu sagen Nein, das möchte ich nicht. Ich mag eher das, weil wenn man aufhört, Menschen gegenüber aufrichtig zu sein, wird man sich nie angenommen fühlen, für den man wirklich ist. Das ist somit ein erster Schritt, glaube ich im Zwischenmenschlichen, um sein eigenes Selbstvertrauen auch ein bisschen zu pflegen, dass man immer aufrichtig bleibt.

Jan
Ja, das stimmt. Na, da haben wir auf jeden Fall viele verschiedene Aspekte des Selbstvertrauens angesprochen. Wir hoffen, ihr habt euch hier auch an der einen oder anderen Stelle ja mal einen Gedanken nehmen können, der euch weiterführt, der euch vielleicht auch dazu führt, noch weiter daran zu denken. Wir hoffen auf jeden Fall, dass ihr alle euch gut fühlt mit euch selbst, mit eurem Selbstvertrauen, dass ihr vielleicht auch die ein oder andere Idee habt, wie ihr vielleicht daran arbeiten könnt, wenn ihr Arbeiten daran möchtet. In dem Zusammenhang und auch da ist ja, wenn man schon mal eine Frage gemacht zum Thema auch Mindset und persönliche Weiterentwicklung. Wir sind ja keine in Stein gemeißelten Personen. Und nur weil wir uns vielleicht heute nicht so selbstsicher fühlen, heißt das nicht, dass das morgen immer noch so sein muss. Wir können noch etwas daran tun. Und da wünschen wir euch auf jeden Fall auch ganz viel Spaß. Dann bleib neugierig an euch selbst, bleibt authentisch. Haben wir gerade auch noch mal mit festgehalten und wir freuen uns, wenn wir uns das nächste Mal wieder hören und verabschieden uns für den heutigen Tag.

Jan
Danke dir Björn, für das schöne Gespräch.

Björn
Danke dir auch.

Jan
Tschüss, auf Wiederhören.

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